Derzeit wetteifern China und die Vereinigten Staaten von Amerika darum, wer als erstes wieder Menschen auf den Mond bringt. Ähnlich wie auch die USA hat China sich das Ziel gesetzt, bis 2030 wieder mit einer bemannten Mission auf dem Erdtrabanten zu landen und dort ein dauerhaftes Basislager zu errichten. Auf dem dritten Technologieforum für Raumanzüge in der chinesischen Metropole Chongqing stellte die chinesische Raumfahrtbehörde China National Space Administration (CNSA) erstmals das Design des chinesischen Raumanzugs vor, der während der Mondmissionen genutzt werden soll.


Neuer Raumanzug aus China

Inspiriert wurde der Raumanzug von Wasser- und Wolkengeistern aus der chinesischen Dunhuang-Kunst sowie, wie sollte es anders sein, den Farben der Kommunistischen Partei. Dementsprechend zieren den an sich weißen Anzug weiße Streifen auf Oberkörper und Beinen. Die Anzüge sollen besonders viel Bewegungsfreiheit bieten und sich optimal an den Körper des Trägers anpassen. Außerdem wurde das Gewicht im Vergleich zu aktuellen Anzügen drastisch reduziert. Das ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil auf der Mondoberfläche eine Schwerkraft wirkt. Diese ist zwar deutlich niedriger als auf der Erde, aber sie macht das Tragen schwerer Anzüge im Vergleich zur Schwerelosigkeit des Alls deutlich anstrengender und belastender für den menschlichen Körper. In dem Helm des Anzugs sind außerdem Kameras integriert, die eine Sicht aus der Perspektive der Astronaut:innen ermöglichen sollen.


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Die USA und China liefern sich ein Wettrennen zum Mond

Die Vorstellung des Anzugs stellt für die chinesische Raumfahrtagentur einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur geplanten Mondlandung dar. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass die US-Raumfahrtbehörde NASA zwar das Unternehmen Axiom Space mit der Entwicklung und Produktion von Raumanzügen für die Artemis-III-Mission beauftragt hat, diese aber noch nicht vorgestellt wurden und es anscheinend aktuell zu Schwierigkeiten kommt. Laut Forbes steckt das US-Unternehmen in ernst zu nehmenden finanziellen Schwierigkeiten und musste kürzlich 100 Mitarbeiter:innen entlassen sowie den verbleibenden Angestellten die Gehälter kürzen.

Chinas Raumfahrtbehörde möchte nun als nächsten Schritt in den Jahren 2026 sowie 2028 jeweils eine robotergestützte Mission vor, in deren Rahmen am Südpol des Mondes eine Basis aus Mondstaub errichtet werden soll. Im Rahmen der Chang’e-6-Mission hat China im Juni diesen Jahres erstmals Gesteinsproben von der der Erde abgewandten Seite des Mondes zurück auf die Erde gebracht. Für das Jahr 2026 ist dann die Mission Chang’e 7 geplant, in deren Rahmen die Umgebung des Südpols des Mondes näher untersucht werden soll, um geeignete Landeplätze zu finden. 2028 soll dann die Chang’e-8-Mission die Roboter und Instrumente, die für den Bau der Mondbasis erforderlich sind, zum Mond bringen.

Die USA wiederum will im Rahmen der Artemis-III-Mission erstmals seit Apollo 17 wieder Menschen auf den Mond bringen. Diese Mission soll zwar 2026 stattfinden (bzw. wurde von 2024 auf 2026 verschoben), allerdings gilt es in Expertenkreisen bereits jetzt als unwahrscheinlich, dass dieser Termin eingehalten werden kann. Im Gegenteil, aktuell sieht es fast so aus, als habe China im Rennen zum Mond die Nase vorn.

via Space News

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