Großbritannien hat ein Problem mit zu viel anfallendem Elektroschrott. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl weist nur Norwegen eine noch schlechtere Bilanz aus. Dies ist besonders problematisch, weil auch das britische Recycling-System in diesem Punkt nicht richtig funktioniert. So werden die Teile – inklusive der dadurch entstehenden Umweltprobleme – exportiert oder im eigenen Land geschreddert und verbrannt. Dadurch gehen wertvolle Ressourcen dauerhaft verloren. Die britische Regierung hat daher eine durchaus hochkarätig besetzte Kommission eingesetzt. Diese hat nun ihren Abschlussbericht vorgelegt. Ein Name ist darin immer wieder zu finden: Apple. Denn einige Praktiken des Unternehmens stießen den Mitgliedern der Kommission besonders sauer auf. Folgerichtig wurde der Konzern immer wieder als Beispiel genannt, um die vorhandenen Probleme zu verdeutlichen. Vier Vorwürfe wurden konkret benannt Konkret geht es dabei vor allem um den Vorwurf, Apple versuche, die Reparatur der eigenen Produkte künstlich zu erschweren. Dadurch sollen die Kunden animiert werden, im Zweifel lieber ein neues Gerät zu kaufen – wodurch sich aber eben auch die Menge an Elektroschrott erhöht. Zu den geäußerten Vorwürfen gehörten unter anderem: – Viele Komponenten werden miteinander verklebt oder verlötet. Dadurch ist es fast unmöglich einzelne defekte Teile auszutauschen. – Ist doch mal etwas verschraubt, kommen dabei sogenannte „Pentablobe-Schrauben“ zum Einsatz. Diese besitzen keine technischen Vorteile gegenüber herkömmlichen Schrauben. Es steht daher der Verdacht im Raum, dass lediglich das Öffnen der Geräte erschwert werden soll. – Es stehen zudem keine Handbücher zur Verfügung, in denen Probleme und die dazugehörigen Lösungsansätze erklärt werden. – Reparaturen bei Apple selbst wiederum sind so teuer, dass sie sich nicht lohnen. Beim neuen Homepod Mini bezahlen die Kunden beispielsweise pauschal 90,60 Euro. Bei einem Neupreis von 100 Euro ist dies keine besonders attraktive Option. Apple sieht die eigenen Bemühungen nicht ausreichend gewürdigt Der Bericht der eingesetzten Kommission schlägt daher einige gesetzgeberische Eingriffe vor. So sollen die Unternehmen verpflichtet werden, ihre Produkte so zu designen, dass Reparaturen möglich sind. Außerdem sollen offizielle Reparaturanleitungen ebenso zur Pflicht werden wie die Bereitstellung von Ersatzteilen. Apple selbst beteiligte sich nicht an der Untersuchung der eingesetzten Kommission. Dies wurde von den Parlamentariern teilweise scharf kritisiert. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse sah sich das Unternehmen aber zu einer Stellungnahme gezwungen. Gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“ verweist das Unternehmen auf zahlreiche eigene Initiativen in Sachen Nachhaltigkeit. So bestünden bei den aktuellen Produktreihen von Apple Watch, iPads und iPhones alle wichtigen Komponenten aus recyceltem Material. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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