Auch in der Modebranche spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Bei normaler Bekleidung haben die Kunden hier auch durchaus schon eine gewisse Auswahl. Die dabei verwendeten Materialien wie Biobaumwolle eignen sich aber nur bedingt für Sportkleidung. Denn diese muss besonders elastisch, reißfest und atmungsaktiv sein. Die großen Hersteller setzen daher wenn überhaupt auf recyceltes Polyester. Auch dieser Ansatz bringt aber einige Nachteile mit sich. So geben die Klamotten beim Waschen auch weiterhin Mikroplastik ab. Außerdem werden die entsprechenden Produkte zumeist in Südostasien produziert und müssen dann erst nach Europa transportiert werden. Das deutsche Startup Vidar Sports begab sich daher auf die Suche nach potenziellen neuen Materialien. Heute produziert das Unternehmen Sportbekleidung aus Lyocell. Dieser Stoff wiederum wird aus nachhaltig produzierten Holzfasern gewonnen. Bild: Vidar Sports Die Naturfasern verhindern die Geruchsbildung beim Schwitzen Konkret verwendet das Startup Eukalyptusholz, um den für die nachhaltige Sportbekleidung benötigten Rohstoff zu gewinnen. Die beiden Gründer Rouven Kneipp und Christoph Behroz versprechen, dass die so produzierten Sportklamotten allen Anforderungen genügen. So ist der Stoff auf Holzbasis leicht, robust und atmungsaktiv. Die Holzfaser bringt zudem noch einen weiteren interessanten Vorteil mit sich: Sie neutralisiert die Geruchsbildung beim Schwitzen. Theoretisch müssen die Klamotten also nicht so oft gewaschen werden wie etwa T-Shirts aus Biobaumwolle. Stattdessen kann es in vielen Fällen auch ausreichen, die Sportkleidung einfach zum Lüften aufzuhängen. Der größte Vorteil des Materials besteht aber darin, dass die Produkte vollständig biologisch abbaubar sind und somit keine dauerhafte Belastung für die Umwelt darstellen. Auch beim Transport setzt das Startup auf kurze Wege: Produziert werden die Klamotten in einer Manufaktur in Portugal. Eine erste kleine nachhaltige Kollektion ist schon auf dem Markt Der Versand erfolgt zudem vollständig ohne die Nutzung von Plastik. Inzwischen hat das deutsche Startup eine erste kleine Kollektion auf den Markt gebracht. Diese besteht aus drei Sportshirts für Männer und zwei Sporttops für Frauen. Verkauft werden diese jeweils zum Preis von 44,95 Euro. Die Rückmeldungen der Kunden sind dabei bisher durchaus positiv. Folgerichtig arbeitet das Unternehmen bereits an weiteren Produkten. So entstehen aktuell erste Prototypen für kurze Sporthosen und Kapuzenpullis. Auch diese sollen dann zunächst über den firmeneigenen Online-Shop vertrieben werden. Mittelfristig können sich die Gründer aber auch den Schritt in Richtung Einzelhandel vorstellen. Den klassischen Sporthandel haben sie dabei aber eher nicht im Blick. Stattdessen wollen sie verstärkt auf spezielle Concept Stores setzen. An nachhaltigen Textilien wird schon seit einigen Jahren geforscht. Studenten der TU Berlin entwickelten beispielsweise Kleidung aus Braunalgen. Via: Frankfurter Rundschau Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter