Fantastische Tiere müssen das gewesen sein, diese gewaltigen Mammuts mit ihrem wolligen Fell und den riesigen Stoßzähnen! Wie wäre es, einem von ihnen ganz real gegenüberzustehen? Forscher strecken sich längst nach der Wiedererweckung des Urzeittieres aus – aber ist das wirklich wünschenswert?


UCSB erarbeitet ökologische Richtlinie zur Erweckung ausgestorbener Arten

Trends der Zukunft berichtete bereits im Frühjahr 2015 über die wissenschaftlichen Bestrebungen der Harvard University, das Mammut zurück ins Leben zu bringen. In den Universitäten anderer Länder zeigen sich ähnliche Bemühungen, doch bis jetzt drang noch keine Information über die Geburt eines realen Neuzeitmammuts zu uns. An der UCSB, der University of California in Santa Barbara, beschäftigen sich Forscher intensiv mit einem Thema, das zwingend vor der großartigen Wiedererweckung geklärt sein sollte: die ökologischen Richtlinien für solche Experimente und die komplexe Frage nach der tatsächlichen Durchführbarkeit, auch aus ethischer Sicht. Dass in den nächsten Jahren ein echter Jurassic Park seine Pforten öffnet, gilt allgemein als äußerst unwahrscheinlich, doch wenn man sieht, in welchem Grauen diese Geschichte endet, sollte gegen eine vorsichtige Planung nichts einzuwenden sein!


Die Entstehung von Öko-Zombies vermeiden!

In einem frisch erstellten wissenschaftlichen Dokument äußern sich nun die Forscher der UCSB zu den Vorteilen, Risiken und Verantwortlichkeiten, die aus der Neuerweckung ausgestorbener Spezies erwachsen. Sind unsere modernen Ökosysteme dieser partiellen Zeitreise überhaupt gewachsen? Immerhin ist das Mammut seit ungefähr 4000 Jahren ausgestorben und besitzt eine beachtliche Körpergröße. Wird dieser Gigant in einer Art Zoo oder Park leben – oder ist das Projekt darauf ausgerichtet, die ausgestorbene Spezies in ein echtes Ökosystem einzugliedern? Die zweite Möglichkeit sei sehr viel schwieriger zu realisieren, so Benjamin Halpern, der Co-Autor dieser Studie. Um sogenannte »Öko-Zombies« zu vermeiden, die keine Funktion im heutigen Ökosystem mehr erfüllen oder mit großer Wahrscheinlichkeit sogar störend wirken, haben er und sein Team drei wichtige Kriterien festgelegt, die das Mammut allesamt nicht erfüllt:

1. Frisch ausgestorbene Arten sollten den Vorrang für die Wiedererweckung erhalten, denn diese können sich den heutigen Umweltbedingungen besser anpassen. Außerdem lassen sich eventuell noch die negativen Folgeerscheinungen ihres Aussterbens stoppen und umdrehen. Die Natur hat sich längst vom Mammut verabschiedet, es wird nicht mehr benötigt.

2. Ökologisch besonders wertvolle Tiere, deren Auslöschung ein ganzes Ökosystem aus der Balance brachte, stehen an erster Stelle, wenn es um Wiederbelebung geht. Als Beispiel wird hier die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus als einzige insektenfressende Fledermaus ihres Umfeldes genannt, die seit 2009 nicht mehr gesichtet wurde. Ihr erneutes Auftreten könnte einiges wieder in Ordnung bringen, was aktuell aus der Bahn gelaufen ist.

3. Die wiedererweckten Tierarten sollten in genügend großer Menge generierbar sein, um zu keinen reinen Zoo-Exponaten zu werden, sondern tatsächliche Funktionen zu erfüllen.

Schließlich fügt der Hauptautor der Studie noch an, dass es keinen Sinn macht, einen modernen Tesla mit den Ersatzteilen eines Oldtimers zu reparieren. Das leuchtet ein, oder?

Quelle: newatlas.com

2 Kommentare

  1. Christoph

    27. August 2016 at 19:27

    Funktioniert doch eh nicht. Man kann darüber diskutieren, aber sollte es funktionieren, werden es irgendwelche Wissenschaftler eh machen. Man braucht nur genug DNS. Dann baut man eine befruchtete Eizelle und stopft das ganze in eine Elefantenkuh und dann kommt da ein kleiner Mammut raus. Der arme, der ist dann ganz allein in einer großen seltsamen Welt.

  2. Tobi

    31. August 2016 at 13:25

    Man sollte eher mehr Energie darauf verwenden, die Lebensräume der vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen und vor Wilderern. Davon hätten Wale, Elefanten, Nashörner etc. mehr davon um nur ein paar zu nennen.

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