Das Internet hat die Verfügbarkeit von Fußball-Ergebnissen massiv erhöht. Während man früher teilweise auf die nächste Ausgabe der Lokalzeitung warten musste, um zu erfahren, wie die Konkurrenten des eigenen Dorfvereins gespielt haben, können die Resultate heute spätestens eine Stunde nach Spielende abgerufen werden. Weil jedes Wochenende bis zu 70.000 Amateur-Fußballspiele stattfinden, kommt auf diese Weise ein gewaltiger Datenberg zusammen. Bei den allermeisten dieser Spiele ist allerdings kein Reporter vor Ort. Auch online werden daher bisher nur die wichtigsten Fakten veröffentlicht: Torschützen, gelbe und rote Karten sowie Ein- und Auswechslungen. Ab der nächsten Saison wird es nun aber von allen Spielen jeweils auch einen Spielbericht im Fließtext geben. Möglich macht dies eine intelligente Software. Bild: Manuel Heinrich Emha [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)] Die Software ist in ihrem Wissen beschränkt Diese wertet die Daten des Spiels aus und ergänzt diese mit anderen bereits bekannten Fakten. Aus einem simplen „77. Minute: Tor Lambertz“ könnte dann beispielsweise werden: „Der teaminterne Torschützenkönig Lambertz schlug auch diesmal wieder zu und erzielte den wichtigen Führungstreffer für den Tabellenführer.“ Allerdings bleiben auch dabei natürlich noch Informationen auf der Strecke. So kann auch die intelligente Software natürlich nicht erkennen, ob es sich um ein Traumtor nach spektakulärem Solo oder einen simplen Abstauber handelte. Subjektive Einschätzungen des Spielverlaufs – etwa ob es sich um einen verdienten Treffer handelte – bleiben ebenfalls außen vor. Es steht daher wohl eher nicht zu befürchten, dass zukünftig im Profi-Fußball der klassische Sportreporter durch eine intelligente Software ersetzt wird. Daten lassen sich bereits sehr gut verarbeiten Dennoch schreitet die Entwicklung des Roboter-Journalismus immer weiter voran. Bei besonders datenlastigen Texten – etwa einem Börsen- oder Wetterbericht – konnte sogar schon ein erstaunliches Ergebnis erzielt werden: Bei einem Blindtest gefielen die Robotertexte den Lesern besser als von Menschenhand geschriebene Zeilen zum selben Thema. Dennoch soll auch im Amateur-Fußball zukünftig die menschliche Berichterstattung nicht ganz unter den Tisch fallen. Denn beide Teams werden die Möglichkeit bekommen, den von der Software generierten Text mit weiteren Informationen und eigenen Einschätzungen zu versehen. Diese Berichte werden dann zusätzlich veröffentlicht. Im besten Fall gibt es am Ende dann drei Spielberichte: Einen von der Heim-, einen von der Auswärtsmannschaft und einen von der Software. Es dürfte interessant sein zu sehen, welche Version am meisten gelesen werden wird. Via: DLF Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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