Russland gehört zu den größten Exporteuren von Erdgas weltweit. Gleichzeitig basiert auch der heimische Energiemix weitgehend auf fossilen Energieträgern. Daraus wiederum folgt: Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch in Russland liegt im einstelligen Bereich. Dies hängt auch damit zusammen, dass es kaum finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite gibt. Stattdessen will die Regierung den Ausbau vor allem durch den Abbau von bürokratischen Hürden und die Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen fördern. Eine wichtige Rolle nimmt dabei der Energiekonzern Rosatom ein. Dieser gründete bereits im Jahr 2017 ein Tochterunternehmen namens NovaWind JSC, das nun den bisher größten Windpark des Lands in Betrieb nimmt. Insgesamt wurden dort sechzig Turbinen mit einer Leistung von jeweils 2,5 MW installiert. Bild: Rosatom Der Anteil der heimischen Produktion soll erhöht werden Die Pläne für die Zukunft sind zudem noch einmal deutlich ambitionierter. So soll im Bezirk Kochubeyevsky in der Region Stawropol in zeitnah ein weiterer Windpark mit einer Kapazität von 210 MW ans Netz angeschlossen werden. Mittelfristig sollen dann in Russland bis zum Jahr 2023 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.000 MW entstehen. Mit dem Ausbau werden gleich zwei Ziele verfolgt. Zum einen kann so saubere und nachhaltige Energie erzeugt werden. Gleichzeitig entstehen aber auch wichtige Industrie-Arbeitsplätze. Folgerichtig arbeitet Rosatom auch daran, den Anteil der heimischen Wertschöpfung weiter zu erhöhen. Aktuell liegt dieser Wert bei rund 65 Prozent. Langfristig soll hier eine Steigerung auf 80 bis 85 Prozent erfolgen. Damit wäre Russland dann zumindest einigermaßen auf das Ende des fossilen Energie-Zeitalters vorbereitet. Auch die Atomkraft wird weiter ausgebaut Allerdings setzt das Land gleichzeitig auch weiterhin auf den Export von Erdgas. So wird aktuell an einer neuen Pipeline in Richtung Deutschland gearbeitet. Diese trägt den Namen North Stream 2 und soll durch die Ostsee verlaufen. Das Projekt wird aber unter anderem von den USA, einigen Anrainerstaaten und den Ländern in Osteuropa stark kritisiert. Auch der Ausbau der Atomenergie wird in Russland weiterhin verfolgt. Schlagzeilen machte beispielsweise der Bau eines schwimmenden Atomkraftwerks, das für eine sichere Energieversorgung in Sibirien sorgen soll. Umweltschützer kritisierten die Konstruktion allerdings heftig und sprachen von einem „schwimmenden Tschernobyl“. Trotz der neuen Windkraftanlagen dürfte die Atomkraft auch weiterhin den Hauptteil des Geschäfts von Rosatom bilden. Via: Nova Wind Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter