In letzter Zeit machte das deutsch-spanische Unternehmen Siemens Gamesa vor allem mit schlechten Nachrichten Schlagzeilen. Denn das Unternehmen fuhr wiederholt höhere Verluste ein als geplant. Dies wiederum verhagelte auch dem ehemaligen Dax-Konzern Siemens Energy die Bilanz. Technologisch gehört Siemens Gamesa aber weiterhin zu den weltweit führenden Unternehmen in Sachen Windkraft. Dies stellen die Ingenieure des Konzerns nun unter anderem mit der Windturbine SG 14-236 DD unter Beweis. Es handelt sich um die bisher größte Turbine des Unternehmens. Die einzelnen Rotorblätter haben jeweils eine Länge von 115 Metern. Insgesamt kommt die Konstruktion damit auf einen Rotordurchmesser von 236 Metern. Damit lässt sich eine Windfläche von 43.500 Quadratmetern abdecken. Dies wiederum reicht für eine Nominalleistung von 14 Megawatt. Den Angaben des Unternehmens zufolge liegt die Spitzenleistung sogar bei 15 Megawatt. Die enorm großen Rotorblätter schlagen sich also auch in der Leistung des Windrads wieder.


Bild: Siemens Gamesa

Das Recycling alter Windräder wird deutlich einfacher

Bisher ist lediglich der dänische Vestas-Konzern in der Lage ähnliche große Rotoren für Windräder zu produzieren. Siemens Gamesa kann bei seinem Produkt allerdings auf eine interessante Neuerung verweisen. Denn Windräder sind auf der einen Seite extrem wichtig für die Energiewende. Zum Problem werden sie allerdings, wenn sie nach dem Ende ihrer Lebensdauer wieder abgebaut werden müssen. Denn die Rotoren sind gewaltigen Kräften ausgesetzt, weshalb es nicht einfach ist, das richtige Material zu finden. Bisher kommen in der Regel Verbundwerkstoffe zum Einsatz, die auf glasfaserverstärktem Kunststoff basieren. Deren Entsorgung ist aber alles andere als unkompliziert. Hierzulande ist beispielsweise die Lagerung in Deponien verboten. Die neuen Rotoren von Siemens Gamesa werden daher in einem Stück aus Epoxidharz hergestellt. Das Material wurde gemeinsam mit der indischen Firma Aditya Birla Advanced Materials entwickelt und ist vollständig recycelbar.

Technologische Neuerungen erhöhen das Potenzial der Windenergie

Für den Einsatz an Land sind solche Windräder allerdings wohl deutlich zu groß. Folgerichtig dürften sie wohl vor allem in Offshore-Windparks Verwendung finden. Der erste Praxistest wird auf dem Windkraftanlagentestfeld Østerild vor der Küste Jütlands stattfinden. Verläuft dabei alles nach Plan, soll die Serienproduktion im Jahr 2024 starten. Neue Technologien werden grundsätzlich dringend benötigt, um zukünftig den Anteil von Windstrom am weltweiten Strommix noch einmal deutlich zu erhöhen. Dabei gilt in aller Regel: Je größer die Windräder sind, desto höher liegt auch die Stromproduktion. Parallel dazu wird aber auch an sogenannten schwimmenden Windkraftanlagen gearbeitet. Diese müssen nicht mehr fest im Meeresboden verankert werden und können daher auch an Orten mit sehr tiefem Wasser installiert werden. Dadurch würde sich das Potenzial von Offshore-Windkraftanlagen noch einmal deutlich erhöhen.


Via: Siemens Gamesa

1 Kommentar

  1. Frank Herbrand

    6. April 2022 at 21:02

    14 oder 15 Watt erzeuge ich mit einer Kurbel und einem DC-Motor. Da fehlen wohl ein paar Zehnerpotenzen. Vermutlich ist eine Leistung In Megawatt gemeint. Oder eine Energieabgabe in GWh über einen bestimmten Zeitraum.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.