Vor fast neun Jahren, kurz nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011, verkündete die deutsche Regierung den Ausstieg aus der Atomkraft. Federführend war damals die CDU – und jetzt scheint die Partei den Rückwärtsgang einlegen zu wollen. Kritische Stimmen gab es schon immer, nun werden sie lauter. Von Avda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link Der Weg zum deutschen Automausstieg Direkt am Tag der Kernschmelze in Fukushima richtete Deutschland schon einen Krisenstab ein, zu Informationszwecken und um den Import kontaminierter Waren zu verhindern. Am 14. März stoppte die Regierung die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, acht Anlagen wurden vom Netz genommen, alle 17 Kraftwerke erhielten eine Sicherheitsüberprüfung. Die Ethikkommission »Sichere Energieversorgung« wurde beauftragt, eine Neubewertung des Kernenergie-Risikos durchzuführen und die theoretischen Grundlagen zum Automausstieg zu erarbeiten. Am 30. Mai lagen die Ergebnisse vor – und der Plan, innerhalb von 10 Jahren auf Kernenergie komplett zu verzichten, wurde vorgestellt. Das Bundeskabinett traf am 6. Juni den endgültigen Entschluss, die Anlagen stufenweise bis 2022 abzuschalten; eine grundlegende Energiewende war eingeleitet. Positionspapier deutet politische Umkehr an Nun soll es laut Spiegel und Welt.de ein neues CDU-Positionspapier geben, das die Rückkehr zur Kernkraft erwägt. Erstellt hat das Dokument der Bundesfachausschuss Wirtschaft, Arbeitsplätze und Steuern. „Wir setzen uns dafür ein, dass sich Deutschland stärker in das von Euratom durchgeführte Programm ‚Horizont‘ zur Zukunft der Kernenergie einbringt“, steht dort geschrieben. Eine ergebnisoffene Prüfung für „Projekte zur Kernfusion und zu kleinen modularen Reaktoren“ sollte erfolgen. Zumindest einige Wirtschaftspolitiker der CDU scheinen also die Ansicht zu vertreten, dass es sich unter Umständen lohnt, die ganze Angelegenheit zu überdenken. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche neue Erkenntnisse und wissenschaftliche Fortschritte, sodass ein zweiter Anlauf vielleicht von Nutzen sein könnte. Quelle: www.welt.de, planet-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter