Erneuerbare Energien sind ein wesentlicher Teil der Energiewinde. Allerdings sind sie nicht rund um die Uhr verfügbar. Nachts scheint offenkundig die Sonne nicht – und Windkraftwerke haben regelmäßig mit Flauten zu kämpfen. Ein schwedisches Unternehmen hat nun eine Art Floßkraftwerk entwickelt, dass dieses Problem löst, wenngleich natürlich nur im kleinen Stil. Der Trick ist relativ einfach: Statt einer Energiequelle nutzt das auf den Namen Hybrid Energy Converter getaufte Fluß drei.


Bild: Noviocean

Drei verschiedene Energiequellen

Das Hightech-Floß wurde von dem Unternehmen Noviocean entwickelt und nutzt drei Quellen erneuerbarer Energien: Solarenergie, Windenergie und die kinetische Energie von Meereswellen. Der Hybrid Energy Converter ist ein 38 Meter langes und neun Meter breites schwimmendes Kraftwerk, das fest im Meeresboden verankert wird. Das Floß ist mit sechs vertikal ausgerichteten Windturbinen sowie mehreren Solarmodulen ausgerüstet. Zusammen sollen diese eine Leistung von etwa 350 Kilowatt erbringen.

Die Nutzung der Wellenkraft soll deutlich mehr Energie erbringen. Die Konstrukteure erwarten, dass durch diese Methode etwa 600 Kilowatt gewonnen werden können. Das Floß kann damit etwa einen Megawatt an Strom erzeugen.


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15 Megawatt auf einem Quadratkilometer Fläche

Für die Stromerzeugung durch Wellenenergie ist ein großer Zylinder verantwortlich, der unter dem Floß angebracht wurde und der über einen Kolben und ein seil mit dem Meeresboden verbunden ist. Wenn die Wellen das Floß anheben, wird Wasser durch eine Turbine gepumpt. Laut Jan Skjoldhammer, dem CEO von Noviocean, sollen etwa 10.000 Pumpbewegungen am Tag möglich sein. Indem das Floß Energie aus mehreren Quellen erzeugt, soll die Energieversorgung auch dann sichergestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint oder eine Flaute herrscht.

Nach Angaben von Noviocean können auf einem Quadratmeter Meeresoberfläche bis zu 15 dieser schwimmenden Floß-Kraftwerke errichtet werden. Dies entspricht etwa 15 Megawatt. Herkömmliche Offshore-Windräder bringen es auf der gleichen Fläche auf etwa zehn Megawatt. Hinzu kommt, dass theoretisch Offshore-Windkraftanlagen und die Floß-Kraftwerke parallel auf der gleichen Fläche betrieben werden, was die Leistung auf bis zu 25 Megawatt bringt.

Das Floß kann zudem näher an der Küste positioniert werden, da es im Gegensatz zu Offshore-Windkraftanlagen keine optischen Beeinträchtigungen verursacht. Nach Angaben des Unternehmens muss das Floß nun noch in größerem Maßstab getestet werden. Außerdem besteht weiterer Kapitalbedarf.

via Ingenieur.de

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