Der ganz große Hype um Cryptowährungen ist inzwischen rund ein Jahr her. Viele der damals zu Höchstpreisen gehandelten Produkte gibt es inzwischen gar nicht mehr. Andere wiederum sind massiv im Wert gesunken. Der Grund dafür ist aber vor allem das Platzen einer Spekulationsblase. Die meisten Experten gehen hingegen auch weiterhin davon aus, dass in den dahinter stehenden Technologien ein gewaltiges Potential steckt. Private Investoren sind allerdings aktuell aus gutem Grund eher zurückhaltend. Stattdessen könnten es nun staatliche Institutionen sein, die der Entwicklung neuen Anschub geben. Bereits vor einiger Zeit versuchte das krisengeplagte Venezuela mit der Einführung des „Petro“ neue Geldquellen zu erschließen. Dieser Plan war aber rein aus der Not geboren und dementsprechend wenig erfolgsversprechend.


Bild: Tim.Reckmann [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Warenaustausch soll einfacher und günstiger werden

Deutlich interessanter ist hingegen nun eine Kooperation zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die beiden Länder sind langjährige Verbündete und auch die Volkswirtschaften sind eng verflochten. Allerdings nutzen beide Staaten unterschiedliche Währungen. Deshalb ist der grenzüberschreitende Warenaustausch stets mit Kosten für den Währungsumtausch verbunden, selbst wenn eigentlich gar keine Zölle mehr existieren. Genau an diesem Punkt soll nun die neue gemeinsame Cryptowährung ansetzen. Genutzt werden kann diese aktuell aber ausschließlich von den beiden Zentralbanken, so wie den lokalen Banken vor Ort. Ein darüber hinaus gehender Handel ist nicht möglich. Dies dürfte auch daran liegen, dass sich das Projekt noch in der Testphase befindet und die beteiligten Institutionen kein Risiko eingehen wollen.

Freihandelszonen könnten die Idee übernehmen

So soll durch den Feldversuch überprüft werden, ob Cryptowährungen tatsächlich in der Lage sind, die Kosten des grenzüberschreitenden Handels zu reduzieren. Sollte dies der Fall sein, könnte das Projekt auch als Vorbild für andere Staaten dienen. So hat die Europäische Union erst kürzlich ein Freihandelsabkommen mit Japan abgeschlossen, das den weitgehenden Abbau von Zöllen vorsieht. Dennoch bleiben die Kosten für den Währungsumtausch natürlich erhalten. Erweist sich der Versuch auf der arabischen Halbinsel als erfolgreich, könnte langfristig auch hier ein System auf Basis einer Cryptowährung etabliert werden. Noch größere Pläne verfolgt der russische Präsident: Er hat vorgeschlagen, gemeinsam mit Indien, China und Brasilien eine digitale Währung ins Leben zu rufen. Bisher konnten die potentiellen Partner aber noch nicht von der Idee überzeugt werden.


Via: Engadget

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