Heute werfen wir einmal einen weiten Blick über den Tellerrand und schauen auf Australien. Während in Deutschland noch fleißig über die CO2-Steuer diskutiert wird und die Regierungsparteien offensichtlich gar nicht so abgeneigt sind, hat Down Under längst die Segel gestrichen. Von Corey Leopold – cropped version ofImage:Uluru, helicopter view.jpg respectively Uluru/Ayers Rock, CC BY 2.0, Link China sprang bei der Kohle in die Bresche Bereits 2012 führte Australien unter Premierministerin Julia Gillard die CO2-Steuer ein, zwei Jahre später war diese schon wieder Geschichte. Der neue Premier Tony Abbott sah die Abgabe nicht nur als sinnlos, sondern sogar als schädlich an. Sie belastete vorwiegend kleine Unternehmen und Familien und erwies sich als Bremse für die Wirtschaft. Nun könnte man einwenden, dass es doch gerade der Sinn der Sache ist, dass die Wirtschaft mal ins ruhigere Fahrwasser gerät, damit die Umwelt sich erholen kann. Leider sprang aber China in die Bresche und tat sich mehr als zuvor an der Kohle gütlich. »Mit der CO2-Steuer schrumpft die Aluminiumindustrie um 60 Prozent und die Eisen- und Stahlindustrie um 20 Prozent«, stellte Abbott damals warnend fest. »Die Kohleindustrie würde nur dank der Chinesen überleben, die dann das tun, was wir nicht mehr tun sollen: Kohle kaufen und verbrennen.« Australien ist weltgrößter Kohle-Exporteur Australien deckte noch im Entscheidungsjahr 2014 um die 70 Prozent seines Energiebedarfs aus der Kohle. Der Kontinent trägt zu einem Prozent zum internationalen CO2-Jahresausstoß bei, wobei der Pro-Kopf-Ausstoß im hohen Bereich von 16,1 Tonnen liegt. Der Kohleexport boomt, und unter dieser Prämisse ist auch der CO2-Steuerausstieg zu verstehen. Jeder 10. Arbeitsplatz hängt in Australien von der Kohle ab. Im Grunde muss jedes Land für sich die Entscheidung treffen, ob es seine Wirtschaft und Arbeitsplätze und damit auch seinen Wohlstand aufs Spiel setzen möchte, auch unter der Gefahr, überhaupt nichts damit zu erreichen. Man muss schon vollkommen überzeugt sein von der drohenden Klimakatastrophe, um diesen harten Weg zu gehen. Und, ja es gibt immer noch wissenschaftliche Gegenstimmen, die das offizielle Narrativ in Frage stellen, wie zum Beispiel Bjorn Lomborg und Ex- Max-Planck-Direktor Lennart Bengtsson. Quelle: spiegel.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter