Aus Proteinen lassen sich, wenn die Chemie stimmt, vegane Schnitzel herstellen. Bisherige Hauptquelle ist Soja, im Hauptberuf eine Futterpflanze. Oft ist sie genmanipuliert, niemals aber eine inländische Quelle. Raps könnte sie ablösen, und nicht einmal einen Konflikt auslösen. Proteinquelle ist in diesem Fall da, was in der Ölmühle nach dem Auspressen übrigbleibt. Das hat ein Team um Professor Gabriele Stangl vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg herausgefunden. Die aus Raps gewonnenen Proteine sind denen aus Soja gleichwertig, in Teilen sogar besser.


Pflanzliche Proteinquellen statt Fleisch und Fisch

Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung braucht der Mensch Proteine. „Diese enthalten unter anderem essenzielle Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selbst bilden kann“, sagt Stangl. Die wichtigsten Lieferanten dieser Aminosäuren sind Fleisch und Fisch. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die diese Aufgabe erfüllen. „Soja gilt gemeinhin als Goldstandard für pflanzliche Proteinquellen, da es eine besonders günstige Zusammensetzung von Aminosäuren aufweist“, so Stangl.


Bei Raps ist es ähnlich, so die Ernährungsforscherin. Er enthalte zusätzlich natürliche Begleitstoffe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben könnten. Bisher werden die Rapsreste an Tiere verfüttert.

Rapsproteine sind nicht geschmacksneutral

Stangl organisierte eine Studie mit 20 Teilnehmern. Drei Tage lang mussten sie zum Mittagessen Nudeln mit Tomatensauce zu sich nehmen, die mal keine Zusatzstoffe enthielt, mal mit Proteinen aus Soja und mal mit Proteinen aus Raps angereichert war. Nach dem Essen wurde den Probanden über einen Zeitraum von sechs Stunden regelmäßig Blut abgenommen und analysiert. „Das Rapsprotein erzielte bei allen gemessenen Parametern mindestens genau so gute Ergebnisse wie Soja“, sagt Christin Volk, Erstautorin der Studie. „Die Insulin-Antwort des Körpers war bei Raps sogar geringfügig besser.“

via Uni Halle

1 Kommentar

  1. Robert

    5. Oktober 2020 at 19:52

    „niemals aber eine inländische Quelle“?
    Was soll das denn bedeuten? Natürlich wird Soja auch in Deutschland angebaut: https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/rekord-anbau-soja-deutschland-548171

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