Das millionenfache Töten von männlichen Küken, unter anderem in Deutschland und Österreich schon verboten, könnte weltweit ein Ende haben, wenn sich ein neues US-Verfahren durchsetzt. Es ermöglicht mit geringem Aufwand die Identifizierung des Geschlechts des Embryos acht Tage nach der Befruchtung, sodass diese Eier aussortiert werden können, bevor die Küken schlüpfen. Die Trefferquote für „Schnüffeltest“ liegt bei rund 80 Prozent. Die Entwickler des Tests an der University of California am Standort Davis (UC Davis) machen sich zunutze, dass in befruchteten Eiern gasförmige organische Verbindungen entstehen, die in Spuren durch die Eierschale diffundieren. Die Zusammensetzung der Gase ist geschlechtsabhängig. In der Praxis wird automatisch ein Sauger auf das Ei gedrückt und eine winzige Menge des austretenden Gasgemischs erfasst. Es wird in einen an der UC Davis entwickelten Sensor geleitet, der das Gas analysiert. Nach zwei Minute gibt er die Geschlechtszugehörigkeit des Embryos preis. Eier mit männlichen Embryos riechen anders Hühner werden so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen oder schnell Fleisch ansetzen. Männliche Nachkommen von Legehennen setzen nur langsam Fleisch an und sind deshalb wirtschaftlich uninteressant. Deshalb werden sie nach dem Schlüpfen mit Gas getötet und entsorgt, in manchen Ländern auch geshreddert. Das wäre nicht mehr nötig, wenn das Geschlecht vor dem Schlüpfen bestimmt würde. Aus Deutschland kommt ein optisches Verfahren Das ist heute schon möglich. Forscher an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und der Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig haben ein optisches Verfahren entwickelt, das ebenfalls das Geschlecht erkennen lässt. Dazu wird das Ei durchleuchtet. Die Anordnung der Blutgefäße, die dabei sichtbar wird, gibt einen Hinweis auf das Geschlecht. Im Kreis Cuxhaven wird das Verfahren jetzt von einem Geflügelzüchter getestet. Auch Gentechnik könnte helfen Forscher der israelischen Agrarforschungsorganisation Volcani Center gehen einen anderen Weg. Sie sorgen mit Hilfe von Genmanipulation der Legehennen dafür, dass sich nur noch der weibliche Nachwuchs im Ei weiterentwickelt. Die Männchen sterben von alleine ab. via UC Davis Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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