Die dreirädrigen Rikschas sind in vielen indischen Städten ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Personennahverkehrs. Ursprünglich wurden sie von Verbrennungsmotoren angetrieben. Weil viele indische Städte aber unter hoher Luftverschmutzung leiden, wurden auch hier zahlreiche Antriebe umgerüstet. Oftmals wurde hierbei auf Erdgas gesetzt. Es gibt aber auch schon zahlreiche Elektro-Rikschas. Aus Kostengründen setzen diese aber zumeist auf Blei-Säure-Batterien mit einer vergleichsweise geringen Lebensdauer. Die Entsorgung kann zudem zum Problem werden und wird oft nicht fachgerecht durchgeführt. Möglicherweise hat nun ausgerechnet der deutsche Autohersteller Audi eine bessere Lösung gefunden. Preislich bewegen sich die Neuwagen des Ingolstädter Autobauers natürlich weit außerhalb der Reichweite von indischen Rikscha-Fahrern. Auszubildende des Konzerns verfolgen daher gemeinsam mit einem indischen Startup einen anderen Ansatz: Sie statten die Tuk-Tuks mit ausrangierten alten Lithium-Ionen-Akkus von Audi-Elektroautos aus. Bild: Audi AG Die Batterie stammt vom Prototyp eines Audi e-tron Grundsätzlich ist der Ansatz, Batterien von Elektroautos ein zweites Leben zu verschaffen nicht neu. Denn auch wenn sie nicht mehr leistungsfähig genug sind, um ein Auto anzutreiben, können sie dennoch noch Energie speichern und abgeben. Nissan setzt daher schon seit einiger Zeit ausrangierte E-Auto-Batterien als Energiespeicher ein. Der Ansatz von Audi geht nun in eine ähnliche Richtung. Tatsächlich wurde im Rahmen des Projekts auch bereits eine erste Rikscha mit Audi-Logo präsentiert- wobei nur der Akku von dem deutschen Autobauer stammte. Dieser befand sich zuvor in einem Prototyp des Audi e-tron und ist nicht mehr leistungsfähig genug, um in einem Neuwagen verbaut zu werden. Für den Einsatz in einer Rikscha reicht die Power aber noch. Ab dem Jahr 2023 will Audi dann regelmäßig alte Batterien nach Indien exportieren. Die ersten so ausgestatteten Rikschas sollen schließlich gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt werden. Später ist dann auch der Verkauf an klassische Rikscha-Fahrer denkbar. Davon würde dann auch die Luftqualität in den Städten profitieren. Die Zahl der ausrangierten Akkus wird zukünftig stark zunehmen Genügend alte Batterien sollte der deutsche Autobauer in Zukunft jedenfalls zur Verfügung haben. Denn Audi ist Teil des VW-Konzerns und verfolgt ebenfalls eine konsequente Elektrifizierungs-Strategie. Schon ab dem Jahr 2026 sollen in Deutschland nur noch Autos mit Elektroantrieb angeboten werden. Aktuell ist die Zahl der alten E-Auto-Akkus zwar noch begrenzt. Doch schon bald dürften die Mengen deutlich ansteigen. Spätestens dann könnte es von Vorteil sein, gute Ideen parat zu haben, um die Lebensdauer der alten Akkus noch einmal zu verlängern. Die deutsch-indische Kooperation in Sachen Rikschas könnte hier als Vorbild für ähnliche Projekte dienen. Irgendwann allerdings geht allen Akkus dann einmal mehr oder weniger komplett der Strom aus. Spätestens dann rückt das Thema Recycling in den Fokus. Denn die Wiedergewinnung und erneute Verwendung der Rohstoffe ist von entscheidender Bedeutung, um die Umwelt- und Klimabilanz der Batterien zu verbessern. Außerdem kann so die Abhängigkeit von Importen in diesem Bereich reduziert werden. Via: Focus Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter