Was bei Fahrrädern schon störend ist, kann bei Autos richtig ärgerlich werden: Platte reifen. Ein Ersatzreifen ist nicht billig, ganz zu schweigen, dass ein Auto mit plattem Reifen nicht fahren kann und man den Schaden meist im unpassendsten Moment bemerkt. Wissenschaftler haben nun eine Technologie entwickelt, die eines Tages zu selbstheilenden Reifen führen könnte. Foto: Tired Tire, Ryan Wilson, Flickr, CC BY-SA 2.0 Neue Technik für die Selbstheilung Das Team deutscher Wissenschaftler hat eine neue Verarbeitungsart für Gummi entwickelt, die zu selbstheilenden Eigenschaften, ohne dabei Elastizität oder Stabilität zu opfern. Momentan werden Autoreifen mit einer Technik namens Vulkanisation verwendet, die von Charles Goodyear im Jahr 1839 erfunden wurde. Dabei werden Gummi-Moleküle mittels Hitze und Schwefel miteinander überkreuzt. Das Problem: Wenn einer dieser Kreuzungsstellen gebrochen wird, dann geht die betreffende chemische Bindung permanent verloren, was eine Selbstheilung unmöglich macht. Die deutschen Forscher machten sich daher auf die Suche nach einer Alternativen Methode. Für ihre Forschung nutzten sie den sehr gebräuchlichen Brombutylkautschuk, der wie der Name bereits impliziert Bromatome enthält. Der Traum vom selbstheilenden Reifen Diese Bromatome machten die Forscher sich zu Nutze und tauschten sie mit einer chemischen Gruppe namens Imidazolium Bromide, dass statt irreparablen kovalenten Bindungen ionische Bindungen formt. Wenn etwas das Material durchbricht und die Bindungen auflöst, dann können diese erneut gebildet werden, indem ein positiv geladenes Ion in die Nähe eines negativ geladenen kommt. Das Material kann sich also sozusagen selbst heilen. Das daraus gewonnene Material kann sogar einen Schnitt bei Raumtemperatur reparieren, was eine besonders gewinnbringende Eigenschaft darstellt. Bei Erhitzung beschleunigt sich der Heilungsprozess. Das Ziel für die Zukunft ist, Reifen zu produzieren, die sich während das Auto steht selber heilen können. Bis dahin muss allerdings noch einiges getan werden. Weiterlesen: Applied Materials & Interfaces Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Kavalierstarts und Bremsen belasten die Luft: Reifenabrieb ist eine Quelle für gefährlichen Feinstaub