Im Sommer steht die Hitze im Raum, lässt man aber die Rollos runter, wird es dunkel. Der Griff zum Lichtschalter ist in diesem Fall Routine, und schon steigt der Energieverbrauch – während das viel wertvollere Tageslicht draußen bleiben muss. An diesigen Tagen ist wiederum nicht genug Sonnenlicht da, zusätzliches Kunstlicht muss her. Wie wäre es, wenn deine Fenster regulierend eingreifen könnten, die Hitze blocken, ohne das sichtbare Licht auszusperren? Und träges Licht streuen, um auch die letzte Ecke noch zu erhellen? Hitzeregulierung über clevere Fenster System basiert auf ungiftigen, billigen Flüssigkeiten Von der Universität in Toronto erreicht uns in diesem Sinne eine Erfolgsmeldung: Forscher haben Plexiglas-Fenster nach dem Tintenfischprinzip entwickelt, die IR-Strahlen mitsamt der Hitze gezielt sperren und diesiges Licht streuen können – ganz, wie du es wünschst. Das System soll demnächst per Smartphone steuerbar sein und als eine Art Folie auf dem eigentlichen Fenster kleben. Es besteht aus drei sehr dünnen Schichten mit winzigen Kanälen, in denen sich drei verschiedenfarbige Flüssigkeiten befinden. Diese Flüssigkeiten sind in Bewegungen, durch sie verändern sich die optischen Eigenschaften der Platten. Es handelt sich um ungiftige, gefärbte Stoffe auf Alkohol- und Wasserbasis, die nicht viel kosten. 43 % Energieersparnis gegenüber bisherigen Systemen Jede Schicht erfüllt dabei eine andere optische Funktion. Der Anwender kann dadurch tatsächlich das IR-Licht aussperren, aber auch den Raum optisch verdunkeln oder das einfallende Licht gezielt streuen. Mit Hilfe solcher Anlagen lassen sich gegenüber den besten derzeit vorhandenen Verdunkelungssystemen noch einmal 43 Prozent mehr Energie sparen. Kanada verfügt über eine etablierte Fluidikplattform, die sich zur Verbesserung der neuen Technik verwenden lässt, um weiter ans Ziel der Nullenergiegebäude heranzupirschen. Bislang sind die lichtleitenden Platten nur 30 x 30 Zentimeter groß, doch auch das lässt sich ändern. Die Forscher möchten ihr Produkt so weit fortentwickeln, dass jedes Gebäude mit Fenstern auch nachträglich davon profitieren kann. Besonders effizient wirken die Tintenfischfenster natürlich an Häusern mit hohem Verglasungsanteil, zum Beispiel an Bürotürmen. Dort einfach eine 2 bis 3 Millimeter dicke Folie auf jedes Fenster kleben und schon wäre der Effekt sicht- und spürbar. Quelle: futurezone.at Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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