Inzwischen hat auch Deutschland die Gesetzeslage angepasst: Seit einigen Wochen können auch hierzulande in vielen Großstädten E-Scooter geliehen werden. Für die Nutzer ist dies denkbar einfach. Die Registrierung erfolgt über eine App und die Roller müssen nicht zurückgebracht werden. Stattdessen können sie einfach irgendwo im Stadtgebiet abgestellt werden. Dieser Komfort ist für die Firmen allerdings mit erheblichem Aufwand verbunden. Denn jeden Abend schwärmen Mitarbeiter aus, um die Roller wieder einzusammeln und die Akkus aufzuladen. Am Morgen müssen die Fahrzeuge dann wieder über die Stadt verteilt werden. Dies ist nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter stressig, sondern stellt aus wirtschaftlicher Sicht auch einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar.


Diese E-Scooter müssen noch jeden Abend eingesammelt werden. Zukünftig könnte dies der Vergangenheit angehören. Bild: Arto Alanenpää [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Die Branche ist an dem Produkt grundsätzlich stark interessiert

Das chinesische Unternehmen Segway-Ninebot hat nun allerdings eine smarte Lösung präsentiert: Der neu entwickelte Elektro-Tretroller namens KickScooter T60 kann im Bedarfsfall eigenständig zur Ladestation zurückkehren. Die Steuerung erfolgt dabei von außerhalb über eine Cloud. Im Tagesgeschäft ändert sich allerdings nichts: Nutzer, die einen solchen E-Scooter ausgeliehen haben, müssen auch weiterhin selbst lenken. Die autonomen Fahrfunktionen kommen nur dann zum Einsatz, wenn keine Personen transportiert werden. Den Angaben des Unternehmens zufolge haben schon zahlreiche potentielle Kunden – unter anderem Uber und Lyft – ihr Interesse an dem teilautonomen Tretroller bekundet. Dies sollte auch nicht verwundern. Denn zumindest in der Theorie sorgt die Technologie dafür, dass das Geschäft für die Verleiher der E-Scooter noch lukrativer wird.

Fußwege könnten autonom von E-Tretrollern befreit werden

Zunächst einmal sind allerdings deutlich höhere Anschaffungskosten zu verzeichnen. Denn ein KickScooter T60 soll umgerechnet rund 1.400 Dollar kosten – und damit mindestens fünfmal so viel wie die bisher genutzten Modelle. Dafür könnte die Neuentwicklung allerdings auch ein weiteres großes Problem der Branche lösen. Denn immer mehr Städte beschweren sich darüber, dass die E-Tretroller nach der Nutzung nicht korrekt abgestellt werden. Teilweise werden daher Fußwege vollständig blockiert. In Mailand wurden die entsprechenden Unternehmen daher nun sogar aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus dem Stadtgebiet zu entfernen. Die neue Generation der Scooter könnte hingegen jederzeit selbstständig an zuvor ausgewählte Standorte fahren und so das miteinander zwischen Fußgängern und E-Roller-Nutzern deutlich verbessern. Der teilweise autonome KickScooter T60 soll im ersten Quartal des nächsten Jahres auf den Markt kommen.


Via: Engadget

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