Wenn die Erde sich erwärmt, macht es dann Sinn, sie durch einen Solarschirm zu kühlen? Zahlreiche Wissenschaftler rund um den Globus arbeiten an solchen Konzepten, aus der Schweiz kommt ein besonders teurer Vorschlag: Wie wäre es, das Sonnenlicht mit Diamantstaub zu blocken?


Ist Diamantstaub die Klima-Lösung?

Forscher möchten Pinatubo-Effekt nachahmen

Ein Vulkanausbruch genügte, um die Erdmittel-Temperatur um 0,5 Grad Celsius zu senken: 1991 brach der Mount Pinatubo aus und schleuderte so viel Staub und Gas in die Atmosphäre, dass deutlich weniger Sonnenwärme zu uns durchdrang. Diesen Effekt planen Wissenschaftler auf verschiedene Weise nachzuahmen. Eine Idee besteht darin, Schwefeldioxid dafür zu nutzen, weil es besonders lange in der Schwebe bleibt. Problem: Dieser Stoff zum Beispiel bei der Verbrennung von Schweröl und gilt als umweltverschmutzend. Wenn sich Schwefeldioxid in Schwefelsäure umwandelt, geht der Stoff als saurer Regen auf uns nieder.

Diamantstaub besteht aus reinem Kohlenstoff

Gibt es andere Materialien mit den passenden Eigenschaften? Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) glauben, dass Diamantstaub genau das Richtige ist. Es schwebt wie Schwefeldioxid für lange Zeit in der Atmosphäre und reflektiert dabei das Sonnenlicht. Die winzigen Partikel ballen sich im Gegensatz zu anderen Materialien nicht zusammen, um dann womöglich zum Wärmespeicher zu werden. Sie bestehen aus reinem Kohlenstoff und enthalten weder gefährliche Chemikalien noch reagieren sie zu einem Schadstoff.


Die Schweizer Wissenschaftler führten eine Simulation durch, die ihnen die Senkung der globalen Mitteltemperatur um 1,6 Grad Celsius vorhersagte – bei Nutzung von mehreren Millionen Tonnen Diamantstaub im Jahr. Dieser müsste per Flugzeug regelmäßigen in die oberen Luftschichten eingebracht werden. Bis zum Jahr 2100 lägen die Kosten dafür bei etwa 175 Billionen Dollar. Ist es das wirklich wert? Und lässt sich der Effekt zügig reduzieren, falls die Abkühlung über das Ziel hinausschießt? Wie groß ist überhaupt das Gefahrenpotential beim solaren Geoengineering? Die Antwort auf diese Fragen ist umstritten, manche halten diesen Lösungsweg für noch gefährlicher als das ursprüngliche Problem.

Quelle: forschung-und-wissen.de

1 Kommentar

  1. Allgemeinbetrachter

    28. Oktober 2024 at 10:27

    Ich bin eher für ein Schattensegel im Weltraum, was man bei Bedarf auch wieder einfahren kann. Zudem kann man den Schatteneffekt durch Polarisationsfilter einstellen, so dass diese von 100% – x% geregelt werden können.

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