Während hierzulande die Strompreise Jahr für Jahr nach oben klettern, befinden sie sich in Indien teilweise im freien Fall. Auf einer aktuellen Auktion ging eine Kapazität von 500 Megawatt des Bhadla Solarparks in Rajasthan für schlappe 2,44 Rupien pro kWh über den Tisch – das sind nur ungefähr 4 Cents. Dieses Ergebnis dürfte die Konsumenten freuen, doch die Sache hat nebenbei noch einen Haken. Inzwischen kostet Solarstrom weniger als Kohlestrom Kaufpreise, auch die für Strom, sind immer aus zwei Blickwinkeln zu betrachten: Einmal aus der Sicht des Käufers – und einmal aus der Perspektive des Verkäufers. Während die eine Seite von Minipreisen profitiert, muss die andere Seite kräftig schlucken. In den letzten drei Monaten sind die Solarstrompreise in Indien um über 25 Prozent gefallen, das bedeutet, dass viele entsprechende grüne Energieprojekte allmählich unrentabel werden. Inzwischen kostet Solarstrom sogar weniger als Kohlestrom, das größte indische Unternehmen für Kohlekraftwerke NTPC nimmt derzeit 3,20 Rupien pro kWh ein. Es wird allgemein erwartet, dass Indien noch in diesem Jahr Platz 1 der größten Solarstrommärkte der Welt einnimmt: Die Gesamtkapazität dieser Energieart erreicht dann 8,8 Gigawatt, sie ist seit 2016 um ganze 76 % gestiegen. Unter 3 Rupien pro kWh machen die Unternehmen keinen Gewinn mehr Doch mit dieser enormen Steigerung wächst auch die Konkurrenz, auf den Stromauktionen unterbieten sich die Produzenten gegenseitig, statt dass die Käufer sich überbieten. Wenn ein Unternehmen zumindest 14 % Gewinn machen möchte, dann benötigt es aber einen Strompreis von über 4,5 Rupien pro kWh. Durchbricht der Preis die 3-Rupien-Marke nach unten, wird die Sache zum Nullgewinngeschäft. Das ist also die Kehrseite der Medaille, die bedacht werden muss, doch so weit sind wir in Deutschland noch lange nicht. Unsere dauerhaft steigenden Strompreise bringen ganz im Gegenteil immer mehr private Energieabnehmer in die Bredouille, allein 2013 wurde in 350.000 Haushalten der Strom gesperrt. Diese Zahl dürfte eher nicht gesunken, sondern eher noch gestiegen sein. Quelle: inhabitat.com, spiegel.de, Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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