Insekten sind grundsätzlich eine wertvolle Proteinquelle. In vielen Teilen der Welt ist der Verzehr daher Teil der normalen Essensgewohnheiten. In Deutschland gibt es zumindest einige Startups, die entsprechende Produkte auf den Markt bringen – etwa einen Insekten-Burger. Diese gibt es teilweise zwar schon im Supermarkt zu kaufen. Der ganz große Durchbruch ist bisher aber ausgeblieben. Theoretisch könnten Insekten zukünftig zumindest indirekt auf deutschen Tellern landen. Denn aufgrund des hohen Proteingehalts eignen sie sich grundsätzlich auch gut für den Einsatz als Tierfutter. Diesen Ansatz verfolgt beispielsweise das sächsische Startups madebymade. Dort werden aus winzigen Fliegeneiern der Soldatenfliege zunächst Maden. Diese wiederum werden dann so lange gemästet, bis sie sich als Tierfutter eignen. Entweder werden die kleinen Tiere dann leicht gekühlt lebendig versendet oder aber getrocknet und zu Proteinmehl verarbeitet. Bild: MD-Terraristik, Public domain, via Wikimedia Commons An die kleinen Insekten können beinahe alle Bio-Abfälle verfüttert werden Grundsätzlich bringt dieser Ansatz eine Reihe von Vorteilen mit sich. So werden etwa keine Ackerflächen benötigt. Außerdem sind die kleinen Tierchen nicht wählerisch bei der Art ihrer Speisen. So ernähren sie sich von einem schleimigen Nahrungsbrei. Dieser wiederum besteht vor allem aus Abfallprodukten. Nicht mehr verkäufliche Obst- und Gemüsereste gehören dazu ebenso wie altes Brot und Abfallprodukte aus einer Stärkefabrik. Der große Vorteil: Anders als bei Biogasanlagen muss keine große Rücksicht auf die Zusammensetzung genommen werden. Stattdessen kann alles verwertet werden, was gerade so anfällt. Dies erleichtert die lokale Versorgung mit den benötigten Bio-Abfällen. Die Insekten sind zudem – anders als viele Nutz- und Haustiere – auch nicht anfällig für Verdauungsbeschwerden und andere Krankheiten. Es kann also so gut wie alles verfüttert werden. In der Fabrik des Startups werden so aus 250 Kilogramm Nahrungsbrei rund 40 Kilo an Maden. Die Vorschriften für die Futtermittel-Produktion sind extrem streng Erste wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Beimischung von Insektenproteinen zum Tierfutter möglich ist, ohne dass darunter die Lebensmittelproduktion leidet. Problematisch sind aktuell allerdings noch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Denn die Produktion von Tierfutter wird streng überwacht. So ist es bisher nicht erlaubt, Abfälle an Insekten zu verfüttern und diese anschließend als Futtermittel zu verwenden. Diese Regeln wurden gemacht, um etwa die Ausbreitung von gefährlichen Krankheiten zu verhindern. Ob sie auch bei Insekten sinnvoll sind, muss zunächst noch geprüft werden. Einige Experten gehen aber davon aus, dass hier aus Gründen der Nachhaltigkeit irgendwann eine pragmatische Lösung gefunden werden könnte. Auch dann wären aber umfangreiche Tests und Auflagen nötig, um die Sicherheit der Produkte sicherzustellen. Bisher vermarktet madebymade seine Produkte daher vor allem an die Hersteller von Tierfutter für Haustiere. Hier sind die Regeln deutlich weniger streng, weil die Tiere nicht gegessen werden. Via: Zeit Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter