Bereits seit mehreren Jahren arbeiten japanische Forscher:innen daran, Solarenergie im All zu gewinnen und von dort auf die Erde zu „beamen“. Nun ist man scheinbar kurz davor, dies in die Tat umzusetzen. 2025, also bereits in zwei Jahren, soll es soweit sein. Allerdings bleibt unklar, ob diese Technologie sich jemals durchsetzen wird.


Bild: Kyoto University

 

Sonnenenergie aus dem All

Mehr als die Hälfte der Strahlung von der Sonne geht auf dem Weg durch die Erdatmosphäre verloren. Zudem geht durch die Drehung der Erde ebenfalls potentielle Sonnenenergie verloren.


Weltraumgestützte Solaranlagen hätten dieses Problem nicht. Skizziert wurden sie bereits in den 1940er Jahren von dem Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in der Kurzgeschichte „Reason“. Dort stellte sich Asimov vor, dass man im Weltraum gesammelte Energie in Form von Mikrowellenstrahlen auf Planeten senden kann. 1968 wurde erstmals ein reales Konzept für solch ein Solarkraftwerk im Orbit entworfen – von dem tschechisch-amerikanischen Ingenieur Peter E. Glaser. Die Idee wurde dann in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelt. Vor allem in den USA, in Japan und in China wird an der Technologie geforscht.

Bereits 2025 könnte es Realität werden

Im Jahr 2015 gelang Forscher:innen der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA ein Durchbruch: Sie konnten 1,8 Kilowatt Leistung über eine Strecke von 50 Meter an einen drahtlosen Empfänger senden. Diese Energie reicht etwa aus, um einen Wasserkocher zu betreiben.

2025 könnte die Vision von einer Solaranlage im All Wirklichkeit werden. In Japan entstand eine öffentlich-private Partnerschaft, in deren Rahmen erstmals Sonnenenergie im Erdorbit gewonnen und dann mittels Mikrowellenstrahlen zur Erdoberfläche gesendet werden soll.

Zu diesem Zweck sollen bereits eine ganze Reihe kleiner Satelliten in den Orbit gebracht worden sein. Diese Satelliten haben die Aufgabe, die Energie dann über Hunderte Kilometer nach unten zur Erde zu schicken.

Auch die EU forscht in diese Richtung

Die Umsetzung dieser Pläne im großen Stil wäre allerdings sehr teuer. Für die Erzeugung von einem Gigawatt Energie wären Solarpaneele mit einer Fläche von vier Quadratkilometern nötig. Auch die entsprechenden Empfangsstationen müssten sehr groß sein. Schätzungen zufolge würden die Kosten für eine Kapazität von einem Gigawatt Energie etwa sieben Milliarden US-Dollar betragen.

Trotz der hohen projizierten Kosten forschen neben Japan auch noch die USA, China sowie die Europäische Weltraumagentur ESA an Lösungen, mit denen im All Sonnenenergie gewonnen und dann an die Erde gesendet werden können.

via Nikkei

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    6. Juni 2023 at 02:32

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