Das erste allein von Sonnenlicht angetriebene Elektroauto sollte der Sion werden. Ein kleiner Flitzer, gepflastert mit Solarzellen, der seine eigene Nische im Markt findet. 45.000 Vorbestellungen und Reservierungen hat es bereits gegeben, jeweils mit 3.000 Euro Anzahlung auf einen Listenpreis von 25.500 Euro. Doch kein einziger der eifrigen Kunden wird seinen Wagen erhalten, denn das Vorzeigeprojekt des deutschen Startups Sono Motors wird eingestellt. Trotz aller Finanzspritzen sehen die Zahlen des letzten Geschäftsjahres bedrückend aus.


Von <a href=“//commons.wikimedia.org/wiki/User:H-stt“ title=“User:H-stt“>Henning Schlottmann, User:H-stt</a> – <span class=“int-own-work“ lang=“de“>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 4.0, Link

Die Vorauszahlungen der Kunden werden ratenweise erstattet

Die Geschichte schien filmreif, ein Erfolgsprojekt, das wunderbar in diese Zeit passt – und ein Produkt, auf das viele Menschen gewartet haben. Doch jetzt gab das Münchner Unternehmen Sono Group N.V. bekannt, das aus all den schönen Träumen nichts wird. Die Firma bleibt weiter bestehen, als B2B-Unternehmen, das Solartechnologie in Fahrzeugen von Drittanbietern integriert. Der eigene Wagen, der Sion, wird niemals die Straßen erobern; die Vorauszahlungen der Kunden werden in den nächsten zwei Jahren ratenweise erstattet.

Wie es dazu kam? Das letzte Geschäftsjahr wies einen Verlust von 104 Millionen Euro aus. Der Versuch, nach mehreren erfolgreichen Funding-Aktionen noch einmal 100 Millionen Euro von Investoren aufzutreiben, schlug fehl. Jetzt müssen etwa 300 Mitarbeiter entlassen werden, dabei sah vor kurzem alles noch so gut aus. Mehrer Finanzierungsrunden um das Jahr 2020 ergaben einen satten Zufluss von über 100 Millionen Euro, die Hälfte dieser Summe stammte aus dem Crowdfunding.


Sion-Serienfertigung war für Sommer 2023 geplant

Im November 2021 klaffte eine finanzielle Lücke im Budget, die Sono Motors durch den Börsengang an die amerikanische Nasdaq schloss. Der damalige Emissionserlös betrug immerhin 137 Millionen Euro, danach plante das Team hoffnungsvoll die Sion-Serienfertigung ab Sommer 2023. Der solide finnische Zuliefererkonzern stieg als Auftraggeber ein: Alle Ampeln auf grün, sollte man meinen. Und jetzt der Absturz. „Auch wenn wir mit dem Sion-Programm unser ursprüngliches Herzensprojekt einstellen mussten, bietet uns die Verlagerung unseres gesamten Fokus auf B2B-Solarlösungen die Möglichkeit, weiterhin innovative Produkte in der Solarindustrie zu entwickeln“, erklärte Firmengründerin Laurin Hahn. Und so endet ein schöner Traum.

Quelle: faz.net 

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