Die Lebensmodelle der westlichen Welt gleichen sich häufig wie ein Ei dem anderen: Kräftig arbeiten, Karriere machen, Familie gründen, Anschaffungen tätigen und irgendwann zur Rente vielleicht einmal entspannen – falls es dann noch nicht zu spät ist. Frugalisten halten das alles für eine Verschwendung von Lebenszeit, sie begrenzen ihre Arbeitsjahre auf das Minimum und nehmen sich schon mit etwa 40 Jahren dauerhaft frei – vom selbst erwirtschafteten Geld.


Sie sparen den größten Teil ihres Einkommens, um es zu investieren

Das Wort »frugal« bedeutet so viel wie »bescheiden« oder »einfach«. Dann Frugalisten haben begriffen, dass der ganze Konsumterror rein gar nichts zu ihrem Lebensglück beiträgt. Sie entscheiden sich für ein aufs Wesentliche beschränktes Leben und jagen dem wahren Glück im Alltag nach. In jedem Lebensbereich geben sie nur das aus, was unbedingt nötig ist, und verzichten auf alles Überflüssige. Sie leben vielleicht in einem Tiny House, genießen ihre Freizeit in der Natur, bauen sich ihre eigenen Lebensmittel an und fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dabei sparen sie den größten Teil ihres Einkommens ein, den sie anschließend gezielt langfristig und gewinnbringend investieren.


Ein kurzes Arbeitsleben – danach jahrzehntelang glücklich in Rente

Ein Großteil ihres Arbeitslohns fließt in Anleihen, Aktionsfonds und Rohstoff-Futures, die laut verschiedener Quellen durchaus noch ein paar Prozent Rendite abwerfen – nach Abzug der Steuern und inflationsbereinigt. Mit den Jahren entsteht nach Frugalistenlogik ein stetig wachsendes Vermögen, das schließlich zum passiven Einkommen avanciert. Irgendwann sollen diese Einnahmen den gesamten, immer noch bescheidenen Lebensunterhalt decken. Dann wird der Job für immer an den Nagel gehängt! Etwa 15 bis höchstens 20 Jahre soll das Arbeitsleben andauern, danach ist dauerfrei. Insgesamt klingt dieses Konzept schon recht verlockend, vor allem im Vergleich zur Aussicht, bis mindestens zum 67. Geburtstag – oder vielleicht noch darüber hinaus! – jeden Tag zur Arbeit dackeln zu müssen.

Quellen: frugalisten.de, masterprojekt.oliver-noelting.de

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