Steckersolaranlagen, auch Balkonkraftwerke genannt, führten lange Zeit ein Schattendasein. Kaum jemand nutzte solche Anlagen, doch mit den stark gestiegenen Strompreisen und den gesetzlichen Erleichterungen wird das in Deutschland allmählich anders: In diesem Jahr stieg ihre Zahl sprunghaft an – und der Boom geht weiter.


Balkonkraftwerke breiten sich in Deutschland aus

Zuwachs von 206.000 Anlagen allein in diesem Jahr

Längst sind die Balkonkraftwerke sogar in den Online-Shops der Discounter angekommen und immer öfter landen sie im Einkaufswagen. Die Neubesitzer haben inzwischen nach der Inbetriebnahme vier Wochen Zeit für die fristgerechte Anmeldung im Markstammdatenregister. Das heißt, dass die jetzigen Daten nicht den tatsächlichen Bestand widerspiegeln, sonder darunter liegen. Trotzdem sehen sie recht beeindruckend aus. Von Januar bis August 2022 sollen etwa 206.000 Geräte hinzugekommen sein, insgesamt summiert sich das auf mehr als 300.000 Kleinanlagen.

Carsten König, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), sagt dazu: »Klimaschutz und Energiewende sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Solarboom auf deutschen Balkonen ist ein unübersehbares Zeichen dafür.« Die Datenbank besagt, dass aktuell noch 18.600 Balkonkraftwerke in Planung sind, aber auch das ist eine ungenaue, wahrscheinlich zu niedrige Zahl. Im dritten Quartal des Jahres sollen mindestens 80.000 Neuanlagen hinzugekommen sein: ein Rekord!


Weitere Vereinfachungen sind in Planung

Weitere rechtliche Vereinfachungen und technische Standardisierungen sollen den Markt weiter anheizen. Derzeit plant die Regierung zum Beispiel eine Gesetzesänderung, die es Mietern einfacher erlaubt, eigene Balkonmodule zu installieren. Normalerweise handelt es sich hierbei um ein bis zwei Solarmodule mit einem Wechselrichter, der den Solarstrom als Haushaltsstrom nutzbar macht. Die Einspeisung erfolgt über die Steckdose. In NRW wurden von Juli bis Oktober mit fast 16.000 Stück die meisten Anlagen installiert gefolgt von Bayern mit knapp über 11.000 Geräten sowie Niedersachsen und Baden-Württemberg mit jeweils um die 10.000 Kraftwerken.

Quelle: welt.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.