Das Projekt ist so gewaltig, dass es nur durch eine internationale Kooperation realisiert werden kann. Insgesamt sollen in Australien und Südafrika 3.000 jeweils 15 Meter hohe Parabolantennen aufgestellt werden. Diese werden zusammengeschaltet und von einer Zentrale in Großbritannien gesteuert. Den Angaben der beteiligten Länder zufolge wird es sich zukünftig um die größte Wissenschaftseinrichtung der Welt handeln. Nur die aktuell schnellsten Supercomputer der Welt werden überhaupt in der Lage sein, die gewaltige Menge an Daten korrekt auszuwerten. In einem ersten Schritt haben die sieben Staaten – Australien, China, Italien, die Niederlande, Portugal, Südafrika und Großbritannien – nun eine zwischenstaatliche Organisation zum Betrieb des Square Kilometre Array (SKA) gegründet. Diese wiederum wird ab Ende des Jahres 2020 Aufträge mit einem Wert von 700 Millionen Euro vergeben. Zusammengeschaltet und über zwei Kontinente verteilt, ergeben die Parabolantennen das größte Radioteleskop der Welt. Noch handelt es sich um eine künstlerische Darstellung. Bild: XILOSTUDIOS/SPDO [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)] Das Phänomen der Radioblitze kann genauer untersucht werden Läuft alles nach Plan könnte das Radio-Teleskop am Ende des kommenden Jahrzehnts die Arbeit aufnehmen. Forscher können dann beispielsweise Einsteins Relativitätstheorie unter extremen Bedingungen testen. Außerdem werden die Parabolantennen dabei helfen, Milliarden von Galaxien zu beobachten und deren Verteilung zu dokumentieren. Zusätzlich sollen Erkenntnisse über die ersten schwarzen Löcher und Sterne gewonnen werden, um so die Geschichte unseres Universums weiter erforscht zu können. Außerdem haben die Forscher vor, die bisher noch rätselhaften Radioblitze genauer unter die Lupe zu nehmen. Klar ist allerdings: In erster Linie werden nur Wissenschaftler aus Staaten, die sich an der Finanzierung des Projekts beteiligt haben, das Teleskop nutzen können. Für viele Physiker in Deutschland könnte dies zum Problem werden. Deutschland scheute die hohen Kosten Denn die Bundesregierung war zwar an der frühen Vorbereitungsphase des Projekts beteiligt – entschloss sich dann aber zum Ausstieg. Begründet wurde dies damals mit den hohen Kosten. Tatsächlich stellen die oben genannten rund 700 Millionen Euro lediglich die erste Ausbaustufe dar. Diese wiederum repräsentiert nur rund zehn Prozent des vollständigen Ausbaus. Alles in allem ist also mit Kosten in Höhe von mindestens sieben Milliarden Euro zu rechnen. Auf Deutschland wäre davon ein Anteil zwischen 15 und 17 Prozent entfallen. Einspringen könnten dafür zukünftig zwei andere Länder: Indien und Schweden haben bereits ihr Interesse bekundet, sich an dem Projekt zu beteiligen. Noch sind für die vollständige Aufnahme allerdings einige interne Abstimmungen nötig. Die Vereinigten Staaten wiederum haben ursprünglich angekündigt, sich frühestens 2020 beteiligen zu wollen. Viel dürfte hier von den Präsidentschaftswahlen im selben Jahr abhängen. Via: Physicsworld Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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