Im Jahr 2026 sollen Tanker in Stade unweit von Hamburg das erste flüssige Erdgas abliefern. Da ist der Plan der Hamburger Hanseatic Energy Hub GmbH. Das Terminal ist für den Import von 15 Prozent des Erdgases ausgelegt, das derzeit in Deutschland verbraucht wird. Die Anlage besteht aus zwei extrem gut isolierten Kryotanks, die eine Kapazität von jeweils 240.000 Kubikmetern haben, und einer Vergasungsanlage. Ehe es ins Erdgasnetz eingespeist wird, muss die minus 164 Grad Celsius kalte Flüssigkeit in Gas zurückverwandelt werden. Dazu ist Wärmeenergie nötig, die die benachbarte Chemiefabrik Dow liefert. Bisher wird sie ungenutzt an die Atmosphäre abgegeben. Dow nutzt zudem die Kälteenergie zum Kühlen von industriellen Prozessen, für die derzeit noch Kältemaschinen eingesetzt werden, die Strom verbrauchen. Bild: The Dow Chemical Company / Hager Press Vollkommen umweltneutral Das Terminal, das der belgische Gasversorger Fluxys betreiben will, soll, so die Initiatoren des Plans, wegen des Wegfalls der Kältemaschinen und der Nutzung von Abwärme vollkommen umweltneutral betrieben werden. Selbst das Boil-off-Gas macht keinen Umweltärger. Es muss den Tanks entnommen werden, weil siech das flüssige Erdgas trotz der guten Wärmeisolierung leicht erwärmt. Würde es im Tank verbleiben, stiege der Druck gefährlich an. Das Gas wird nicht in die Atmosphäre entlassen, sondern vor Ort als Brennstoff genutzt. Das zusätzliche Erdgas wird vor allem gebraucht, um die Stilllegung von Kohlekraftwerken zu kompensieren. Platz für 345 Meter lange Tanker Der bereits existierende Seehafen muss erweitert werden, weil die Zahl der Schiffe, die hier ihre Ladung löschen, erheblich zunimmt. Im Endausbau können Tanker mit einer Länge von 345 Metern anlegen. Geplant ist, einen Teil des flüssigen Erdgases mit kleineren Schiffen oder Tankwagen der Bahn zu Tankstellen zu befördern, an denen Schiffe und Lkw Treibstoff aufnehmen können. Derzeit gibt es deutschlandweit rund 20 Tankstellen dieser Art. Das verflüssigte Gas reduziert den Ausstoß von Feinstaub und Schwefeldioxid um jeweils bis zu 99 Prozent, Stickstoffoxide bis zu 85 Prozent und Kohlendioxid um bis zu 20 Prozent. Gemäß der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO muss die maritime Industrie bis 2050 ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent reduzieren. LNG (liquefied natural gas/Flüssigerdgas), kann hier als alternativer Treibstoff einen wichtigen Beitrag leisten. Deutsche Umwelthilfe will klagen Ob die Pläne für Stade aufgehen ist noch nicht sicher. Die Deutsche Umwelthilfe, die vor allem mit Klagen gegen Städte wegen zu hoher Stickoxidkonzentrationen bekannt geworden ist und oft als Abmahnverein geschmäht, nimmt auch das geplante Terminal aufs Korn. Es belaste die Umwelt und benachbarte Bereiche, die von Brut- und Zugvögeln genutzt werden. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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