Seit insgesamt vier Jahren baut Elon Musks Unternehmen SpaceX inzwischen das Satellitennetzwerk Starlink auf, mit dem Satelliteninternet auch in abgelegene Gegenden der Erde gebracht werden soll. Dazu wurden eine Vielzahl kleiner Satelliten ins All geschossen. So viele, dass inzwischen die Hälfte aller aktiven Satelliten von SpaceX stammt.


Industrialisierung des niedrigen Erdorbits

Dass 50 Prozent aller aktiven Satelliten, die sich im Orbit rund um die Erde befinden, inzwischen von SpaceX kommen, geht aus öffentlich einsehbaren Katalogen wie CelesTrak hervor. Den verfügbaren Daten zufolge umkreisen derzeit etwa 3700 aktive Starlink-Satelliten unseren Planeten. Die Zahl aller anderen aktiven Satelliten ist ungefähr genauso hoch – zu ihnen gehören auch die etwa 500 Satelliten von OneWeb, der zweiten existierenden Megakonstellation für Satelliteninternet. Im Bereich Raketen- und Satellitenstart konnte SpaceX letztes Jahr mehrere verschiedenen Rekorde aufgestellt. Und scheinbar soll es dieses Jahr genauso weitergehen.


Seit 2019 beobachten wir einen extremen Wandel im Erdorbit, so der US-Astronom Jonathan McDowell. Die Megakonstellationen seien damals quasi wie aus dem Nichts erschienen. Knapp vier Jahre später dominieren sie bereits den Weltraum rund um die Erde. Es handele sich laut McDowell um eine extreme Industrialisierung des niedrigen Erdorbits. In diesem Zusammenhang fordert der Astronom eine Regulierung, da bereits seit Jahren von den Auswirkungen der Konstellationen auf den Nachthimmel sowie die entstehende Gefahr für andere Satelliten gewarnt werde.

Allen Warnungen zum Trotz scheine SpaceX sich auch weiter dem Zugriff von Aufsichtsbehörden zu entziehen. Im Ukraine-Konflikt sei Starlink außerdem zu einem wichtigen strategischen Instrument geworden, weswegen andere Staaten eigene Satellitennetze aufbauen wollen – darunter auch die EU.

Über 40.000 Satelliten für Starlink

Mit Starlink bietet SpaceX inzwischen schnelle Internetverbindungen in Ländern auf allen Kontinenten. Der Dienst zählt inzwischen mehr als eine Million Nutzer:innen. Insgesamt möchte SpaceX mehr als 40.000 Satelliten für Starlink ins All bringen. Kritik an derartigen Plänen kommt unter anderem von Astronom:innen, da die Satelliten die Himmelsbeobachtung stören. Auch die Radioastronomie fürchtet, durch Starlink eingeschränkt zu werden.

via Science News

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.