Der Name Steve Wozniak ist vielen sicherlich als einer der wichtigsten Figuren in den Anfangszeiten von Apple bekannt. Er spielte als Mitgründer eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der ersten Geräte des Unternehmens aus Cupertino, zog sich aber Mitte der 80er-Jahre von der Arbeit in dem Unternehmen zurück. Heute hat er sich einem gänzlich anderen Projekt verschrieben: Die ehemalige Apple-Legende ist Mitgründer eines Startups, das sich des Problems des Weltraummülls verschrieben hat.


Unmengen an Weltraumschrott

Das Startup Privateer trat erstmals im März 2022 in Erscheinung. Mitgründer ist Steve Wozniak. Der Plan des Unternehmens ist es, die erdnahe Umlaufbahn zu säubern. Rund um unseren Planeten herum besteht ein Müllproblem. Aktuellen Zahlen zufolge umkreisen etwa 36.500 Weltraumschrott-Objekte mit einer Länge von mehr als zehn Zentimetern die Erde, von denen etwa 30.920 verfolgt werden. Hinzu kommen schätzungsweise 100.000 Objekte mit einer Größe zwischen einem und zehn Zentimetern, die in der Umlaufbahn unauffindbar sind. Jedes von ihnen ist theoretisch in der Lage, ein Raumschiff nachhaltig zu beschädigen.


Gemeinsam mit Moriba Jah, einem selbsternannten Weltraumumweltschützer und außerordentlichem Professor an der University of Texas, sowie dem Ingenieur Alex Fielding will Wozniak dafür sorgen, dass wir die Fehler, die wir beim Umgang mit der Umwelt auf der Erde begangen haben, nicht auch noch im Weltall wiederholen.

Bereits im März wurde das erste Produkt des Unternehmens veröffentlicht. „Wayfinder“ soll es jedem Menschen ermöglichen, Satelliten und Trümmer im Orbit zu visualisieren und zu verfolgen. Langfristig will Privateer die Nachhaltigkeit der Weltraumumgebung als Ökosystem fördern.

Eigene Satelliten sollen Überwachung ermöglichen

Es handelt sich dabei um ein Projekt, das durchaus sinnvoll erscheint. Denn zusätzlich zu dem Weltraumschrott umkreisen auch noch zahlreiche Satelliten die Erde. Und es kommen inzwischen deutlich schneller neue hinzu als noch vor ein paar Jahren. Allein im vergangenen Jahr haben private Unternehmen sowie Regierungen 1.702 neue Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. Ende 2021 waren es insgesamt 4.852 Satelliten, die sich im Orbit befanden, was etwa einer Verdoppelung im Vergleich zu 2018 entspricht. Allein Elon Musks Unternehmen SpaceX hat zur Realisierung des Starlink-Projekts bereits mehr als 2.000 Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht. Und das Unternehmen ist damit nicht alleine. Im Rahmen des Projekts Kuiper, mit dem Amazon Starlink Konkurrenz machen möchte, sollen mehr als 3.000 Satelliten ins All geschossen werden.

Der Plan von Jah, Wozniak und Fielding ist auf den ersten Blick ein wenig paradox: Die Gründer von Privateer planen, der Überlastung in der Erdumlaufbahn durch den Start weiterer Satelliten entgegenzuwirken. Mit einem eigenen Satellitennetzwerk will man dann in der Lage sein, den Weltraumschrott besser und effektiver zu überwachen. Außerdem sollen Unternehmen die Möglichkeit erhalten, Kapazitäten auf den Privateer-Satelliten zu mieten, um den Start eigener Satelliten zu vermeiden. Privateer verspricht, für mehr Verantwortlichkeit, Vorhersagbarkeit und Transparenz in der Erdumlaufbahn zu sorgen.

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