Wiederverwendbare Raketen sind eigentlich das Ding von Elon Musks Unternehmen SpaceX. Aber auch andere Firmen arbeiten an Raketendesigns, die es erlauben, Trägerraketen wiederzuverwenden. So etwa das Startup Stoke Space, das kürzlich einen Test der Rakete Hopper2 erfolgreich abschließen konnte. Die Hopper2-Raketen sind in der Lage, nach Gebrauch wieder in die Atmosphäre einzutreten und wieder am Boden zu landen.


Bild: Stoke 2

Kleiner Testflug

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich die Designs von Trägerraketen drastisch verändert. Früher handelte es sich sozusagen um „Wegwerfartikel“, die darauf ausgelegt waren, nach Gebrauch in der Atmosphäre zu verglühen. Heute werden Raketen als fortschrittliche, wiederverwendbare Systeme entworfen. Dies spart Kosten und erweitert den Einsatzbereich.

Der Hopper2-Test fand auf dem Testgelände von Stoke Space in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington statt. Der Testflug fand noch in relativ kleinen Dimensionen statt: Die Hopper2-Rakete erreichte eine Höhe von 9 Metern und landete nach 15 Sekunden wieder am Boden. Das klingt nicht nach viel, allerdings war es das Ziel des Tests, eine Vielzahl fortschrittliche Systeme zu demonstrieren, die dann auch in Stage-2-Raketen zum Einsatz kommen sollen.


Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Mehrere Systeme getestet

Zu diesen Systemen zählt auch der Antrieb, der auf eine Mischung aus Wasser- und Sauerstoff als Kraftstoff setzt. Nach den veröffentlichen Bildern zu urteilen setzt Stoke Space dabei auf einen sogenannten „Aerospike“, eine konische Sektion am unteren Ende der Rakete, um die herum die Thruster angebracht sind und in der die entweichenden Gase konzentriert werden. Wenn die Rakete an Höhe erreicht, führt der wechselnde Luftdruck zur automatischen Justierung der unteren Glocke der Rakete. Die ringartige Anordnung der Thruster erlaubt es außerdem, diese zur Höhenkontrolle zu verwenden, indem ihre Schubkraft einzeln angepasst wird.

Laut Stoke wurde während des Tests auch erstmals ein regenerativ gekühltes Hitzeschild getestet, das die Rakete später beim Eintritt in die Atmosphäre schützen soll. Bisher bestanden solche Hitzeschilde entweder aus Keramikfließen oder einem ablativen Phenol. Die Fließen speichern zwar Hitze, können diese aber auch nur sehr langsam wieder abgeben, während das Schild aus Phenol langsam verbrennt. Regenerativ gekühlte Hitzeschilde nutzen dagegen den hinter dem Schild zirkulierenden Kraftstoff um Hitze aufzunehmen, bevor dieser dann in die Thruster geleitet wird.

Nach Angaben des Unternehmens soll die wiederverwendbare Rakete von Stoke Space letztlich zu 100 Prozent wiederverwertbar sein und 24 Stunden nach ihrer Landung wieder eingesetzt werden können.

via Stoke Space

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.