Alzheimer ist eine Krankheit, die den Betroffenen und sein Umfeld oft schwer belasten. Gedächtnisstörungen und allgemein Störungen von Hirnfunktionen und der Kommunikationsfähigkeit sind erste Anzeichen einer Erkrankung, die den Patienten auf einen Weg lenkt, an dessen Ende er nicht einmal mehr seinen eigenen Partner erkennt. Die Änderungen in der Biochemie des Gehirns, die Alzheimer hervorruft, beginnen aber bereits lange bevor sich wahrnehmbare Symptome manifestieren. Das Auftreten von Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn gilt als erstes Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung. Bevor diese Plaques entstehen sind die Beta-Amyloid-Proteine aber bereits im Gehirn nachweisbar. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass bestimmte Verbindungen, die in Marihuana enthalten sind, die Bildung von Beta-Amyloid verhindern und sogar bestehende Beta-Amyloid-Zellen vernichten können. Foto: Marihuana Payman CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS) Mit Marihuana gegen Alzheimer Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, für die es bisher keine Heilung gibt. Es existieren verschiedene Therapieansätze, aber eine vollständige Heilung konnte bisher noch nicht erreicht werden. Es gibt mehrere vielversprechende Ansätze, darunter eine umfassende Behandlungsmethode, die einzelne Komponenten kombiniert und die Symptome von Alzheimer teilweise rückgängig machen kann.Die neue Studie, die von einem Team rund um Professor David Schubert vom Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien in der Zeitschrift Aging and Mechanisms of Disease veröffentlicht wurde, gibt nun Hoffnung, dass man die Entwicklung von Alzheimer zumindest hinauszögern kann. Wie genau Beta-Amyloid-Oaques im Gehirn entstehen ist bis heute nicht komplett geklärt, aber dennoch konzentrieren sich mehrere Forschungsprojekte auf die Eindämmung der Entstehung dieser Plaques. Es existieren Methoden, die auf natürliche Proteine oder sogar auf Schlangengift zurückgreifen, um die Entwicklung von Beta-Amyloid aufzuhalten. THC als Heilmittel? Die Studie der Forscher förderte nun Hinweise darauf zu Tage, dass die psychoaktive Verbindung Tetrahydrocannabinol (THC), das rauschbewirkende Element der Hanfpflanze, ebenfalls der Entwicklung von Beta-Amyloid entgegenwirken kann. Die Forscher nutzten dazu modifizierte Nervenzellen, die hohe Level von Beta-Amyloid produzieren. Diese führten zu Entzündung der Nervenzellen und schnelleren Untergang von Neuronen. Als diese Zellen mit THC in Berührung kamen, gingen die Beta-Amyloidlevel zurück und die Entzündungsreaktionen beruhigten sich. So konnte der Zelltod der Nervenzellen verhindert werden. Die dahinterstehende These, THC könne die Entwickung von Beta-Amyloid eindämmen, ist nicht neu. Bereits 2008 wurde gezeigt, dass THC sich an ein Schlüsselenzym bindet, das zu einer Anhäufung von Beta-Amyloid führt. Die Forschung des Salk Institutes ist dennoch wichtig, da so zum einen diese Ergebnisse betätigt werden, und sie zum anderen einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis von Alzheimer und dem Zusammenhang mit Beta-Amyloid-Zellen leisten wird. Verschiedene Hinweise deuten außerdem darauf hin, dass die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques und Entzündungsreaktionen im Gehirn getrennt betrachtet werden sollten. „Although other studies have offered evidence that cannabinoids might be neuroprotective against the symptoms of Alzheimer’s, we believe our study is the first to demonstrate that cannabinoids affect both inflammation and amyloid beta accumulation in nerve cells“, so Schubert. Bisher wurden diesbezüglich nur Experimente mit im Labor hergestellten Zellen durchgeführt. Weitere Überprüfungen bis hin zu klinischen Studien sind erforderlich, bevor die Erkenntnisse zu einer tatsächlichen Behandlung führen können. via Gizmag Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter