In Teilen der Vereinigten Staaten kommt es jedes Jahr im späten Herbst zu einer letzten Schönwetterperiode. Warme Temperaturen gehen dann einher mit blauem Himmel und stark verfärbten Blättern an den Bäumen. Diese Mischung aus Sommer und Herbst, lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen und Wanderer in die entsprechenden Regionen und wird als „Indian Summer“ bezeichnet. Besonders in Neuengland wirbt vor allem auch die Tourismusindustrie mit der Schönheit dieses Wetterphänomens. Forscher der Princeton-Universität haben nun die Auswirkungen der globalen Erderwärmung auf die Entwicklung des „Indian Summer“ untersucht und können Entwarnung geben. Foto: Globale Erderwärmung; Jackl CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS) Auch am Ende des Jahrhunderts ist in Neuengland noch mit einer Warmwetterperiode am Ende des Herbstes zu rechnen. Allerdings könnte sich diese im Jahresverlauf nach hinten verschieben. So kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Färbung der Blätter der Papier-Birke – immerhin der Staatsbaum von New Hampshire – im Schnitt zwischen einer und drei Wochen später einsetzen dürfte. Dies hängt damit zusammen, dass die Färbung der Blätter erst in Gang kommt, wenn die Temperaturen ausreichend gesunken sind und sich die Zahl der Sonnenstunden verringert hat. Im Zuge der globalen Erderwärmung wird dieser Zeitpunkt im Schnitt später eintreten als aktuell. Auswirkungen auf die Landwirtschaft Dies hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Der Zeitpunkt der sich verfärbenden Blätter geht, in klimatischen Verhältnissen wie in Neuengland, einher mit dem Ende der jährlichen Vegetationszeit. Diese wiederum spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der angebauten Pflanzen und der Art der Tierzüchtung. Deswegen ist ein genaues Verständnis des zukünftigen Winterbeginns nicht nur für die Tourismusbranche in Neuengland von Interesse, sondern hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Wasserversorgung und die Population an Wildtieren in der Region. Während der Beginn der Vegetationsperiode recht gut erforscht ist, gibt es bisher nur wenige Studien zum Ende der pflanzlichen Wachstumsphase. Die Forscher der Princeton-Studie wollen dies ändern und mit ihren Berechnungen auch einen zuverlässigen Indikator für das Ende der Vegetationszeit liefern. Blätter sorgen für Abbau von Karbondioxid Der später einsetzende Herbst hat zudem interessante Auswirkungen auf den Abbau von Kohlenstoffdioxid. Während nämlich der Klimawandel dafür sorgt, dass die Bäume ihre Blätter länger tragen, sorgen die Blätter der Bäume für den Abbau von Kohlenstoffdioxid – und tragen somit zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Das heißt: Sollten sich die Ergebnisse aus Neuengland weltweit bestätigen, könnte die aktuelle Anzahl an Bäumen weltweit, im Laufe eines Jahres, eine größere Menge Kohlenstoffdioxid aufnehmen als heute. Dies würde zu einer Verringerung des Treibhauseffekts führen. Quelle: Princeton Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden