Aktuell wird im Bereich der Wasserstoff-Mobilität viel geforscht. Angebote für den Endverbraucher gibt es bisher aber kaum. Dies hat einen vergleichsweise simplen Hintergrund: Bisher ist die Technologie schlicht noch zu teuer. Eine Studie der Industrievereinigung Hydrogen Council und der Unternehmensberatung McKinsey macht nun aber Hoffnung auf deutlich sinkende Preise. So stellen die Experten in Aussicht, dass die Kosten für viele Wasserstoff-Anwendungen innerhalb des nächsten Jahrzehnts um rund die Hälfte sinken werden. Damit wäre eine wichtige Schwelle erreicht. Denn dann wäre der Wasserstoff preislich konkurrenzfähig gegenüber anderen kohlenstoffarmen Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Allerdings gilt diese Prognose auch nur unter einer Bedingung: Voraussetzung für die sinkenden Kosten sind zuvor Investitionen in Höhe von 70 Milliarden Dollar.


Ökostrom und Wasserstoff-Tankstellen werden dringend benötigt

Auch dann gilt es allerdings noch zwei Probleme zu lösen. Zum einen ist die Klimabilanz der Brennstoffzelle im Auto abhängig von der Art des verwendeten Stroms. Wird Ökostrom genutzt, fällt die Bilanz sehr gut aus. Bei fossilen Energieträgern hingegen nicht. Letztlich ist die Umstellung also nur sinnvoll, wenn gleichzeitig auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv vorangetrieben wird. Selbiges lässt sich aber logischerweise auch über klassische Elektroautos mit integriertem Akku sagen. Bei Wasserstoff-Antrieben kommt allerdings noch eine zweite Problematik hinzu: Bisher ist die Infrastruktur nur rudimentär ausgebaut. So gibt es in Deutschland gerade einmal rund achtzig Wasserstoff-Tankstellen. Ohne staatliche Unterstützung wird sich die Zahl zudem auch nicht großartig erhöhen.


Busse und Lastwagen profitieren besonders von der Brennstoffzelle

Denn es fehlt eine Art Initialzündung. Bisher nämlich wird die Infrastruktur nicht weiter ausgebaut, weil schlicht noch zu wenig Kunden existieren. Auf der anderen Seite entscheiden sich aber auch viele potentielle Käufer gegen ein Brennstoffzellen-Fahrzeug, weil die Zahl der Tankstellen noch zu niedrig ist. Hier könnte staatliches Geld helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Außerdem wäre es denkbar, sich zunächst auf einen Bereich zu konzentrieren. Bei Bussen und Lastwagen beispielsweise kann die Wasserstoff-Technologie ihre Vorteile besonders gut ausspielen. Somit könnte sich der Aufbau des Tankstellennetzes zunächst auf Industriegebiete und Busbahnhöfe konzentrieren. Langfristig halten es Experten dann sogar für möglich, dass verschiedene Formen des Elektroantriebs nebeneinander existieren.

Via: Business Insider

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