Eine aktuelle Langzeitstudie beweist, dass Zusammenhänge zwischen schwangeren Übergewichtigen und dem Stoffwechsel ihrer Kinder bestehen. So können übergewichtige Frauen schon während der Schwangerschaft den Stoffwechselprozess der Kinder prägen. Die neuste Studie der Universitätsklinik Ulm ergab, dass Kinder von Müttern, die übergewichtig waren, schon in der Schulzeit einen überdurchschnittlich hohen Blutzuckerspiegel nachweisen konnten. Mit derartigen Vorbelastungen ist man anfälliger für Übergewicht und auch Diabetes.


Fötus weist bereits erhöhte Insulinwerte auf

In Deutschland sind rund ein Drittel aller Schwangeren übergewichtig. Erschreckende Zahlen, die durch die aktuelle Langzeitstudie der Forscher aus Ulm eine völlig neue Dimension erhalten. Über einen Zeitraum von acht Jahren wurden 1.000 Mütter und ihre Kinder untersucht. Die Studie begann bereits mit der Schwangerschaft. Festgestellt werden konnte, dass das Gewicht der Neugeborenen unmittelbar vom Body Mass Index (BMI) der Mütter abhängig gemacht werden konnte. Der BMI setzt die Körpergröße in das Verhältnis zu dem Körpergewicht. Die Forscher konnten bereits während der Schwangerschaft erhöhte Insulinwerte aus dem Nabelschnurblut entnehmen. Die Werte setzen sich auch weiterhin fort, so dass die achtjährigen Kinder ebenfalls über verhältnismäßig hohe Insulinwerte verfügten als Gleichaltrige inne hatten, deren Mütter während der Schwangerschaft normalgewichtig waren. „Das Gewicht der Mütter, bevor sie schwanger wurden, bestimmt auch später das Gewicht der Kinder im Grundschulalter“, so Martin Wabisch, Kinder- und Jugendmediziner und Leiter der Studie.


Stoffwechsel-Änderung bleibt ein Leben lang bestehen

Ein dauerhaft erhöhter Insulin-Spiegel führt regelmäßig zu einer Diabetes Typ 2 Erkrankung. Zudem laufen die Kinder mit einem überhöhten Insulinspiegel auch Gefahr an Übergewicht  zu erkranken. Die angeborene Stoffwechselstörung bleibt den Wissenschaftlern zufolge auch im Erwachsenen-Alter erhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob bei der Ernährung der Fokus auf gesunde und ausgeglichene Nahrungsmittel liegt. „Die Kinder können nichts dafür, und der Stoffwechsel lässt sich nicht umprogrammieren“, führt Martin Wabisch in einem Interview mit der dpa weiter aus. Werdende Mütter sollten daher strickt auf einen gesunden Lebensstil achten um den Stoffwechsel der Kindern bestmöglich zu prägen. Das ist in der Schwangerschaft jedoch alles andere als einfach. Schließlich ist diese Phase geprägt von Heißhunger-Attacken und kleineren Sünden. Werdende Mütter können sich jedoch Hilfe bei Ernährungsberaten suchen. Kinder, die mit einer Stoffwechselstörung geboren werden, haben es deutlich schwerer gesund und fit zu bleiben. Eine gesunde Ernährung und Sport gehört fortan zur Tagesordnung.

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