In den vergangenen Jahrzehnten ist das Fliegen immer preiswerter geworden. Mit Ryanair, Easyjet und Co gibt es sogar Fluglinien, die sich nur auf das Niedrigpreissegment konzentrieren. Zukünftig ist hier aber eine Trendumkehr zu erwarten. Denn der Kampf gegen den Klimawandel macht auch vor den Airlines nicht halt. So verursachen Flugzeuge heute nicht nur große Mengen an CO2-Emissionen, sondern diese richten aufgrund der enormen Höhe, in der sie verursacht werden, auch noch überproportional viel Schaden an. Über kurz oder lang wird die Branche daher auf neue Antriebsformen umstellen müssen – was mit steigenden Kosten einhergehen dürfte. Bisher sind allerdings weder Elektro- noch Wasserstoffflugzeuge reif für den Massenmarkt. Oftmals wird daher auch der Einsatz von sogenannten Sustainable Aviation Fuels propagiert. Dabei handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, bei deren Produktion exakt so viel CO2 gebunden wird, wie später freigesetzt wird. Der Flug an sich ist dadurch klimaneutral.


Bild: Japan Airlines Boeing 777-200 JA008D (1), BriYYZ, Flickr, CC BY-SA 2.0

Nachhaltige Kraftstoffe sind teurer als die klassischen Alternativen

Bisher allerdings werden solche nachhaltigen Kraftstoffe nur in extrem kleinen Mengen beigemischt. Dies hängt auch mit dem enormen Preiskampf in der Luftfahrt zusammen. Eine Studie von PwC und der Strategieberatung »Strategy&« hat nun untersucht, wie stark die Ticketpreise tatsächlich ansteigen würden, wenn man die Menge an beigemischten synthetischen Kraftstoffen deutlich erhöhen würde. Konkret beschäftigen sich die Forscher mit zwei Szenarien. Einmal den von der Europäischen Union ohnehin vorgegebenen Mindestmengen. Zusätzlich untersuchten sie noch ein zweites Szenario. In diesem würden die Mengen so erhöht, dass dies mit dem Klimaziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad in Einklang zu bringen ist. Das Ergebnis ist zunächst einmal wenig überraschend: Selbst wenn man mit einbezieht, dass klassisches Kerosin in den nächsten Jahren unter anderem aufgrund der steigenden CO2-Abgaben teurer wird, dürften nachhaltige Kraftstoffe noch lange Zeit mehr kosten als die klassische Alternative.

Aktuell sind die Produktionskapazitäten begrenzt

Allerdings ist dies nur ein Teil der Wahrheit. Denn zum einen sind die Treibstoffkosten nur ein Teil der Ausgaben einer Airline. Zum anderen verteilen sich die zusätzlichen Kosten auf alle verkauften Tickets. In ihrer Analyse kommen die Forscher so etwa zu dem Schluss, dass ein Flugticket von München nach New York lediglich 36 Euro teurer werden müsste, um die zusätzlichen Ausgaben zu decken. Dies sollte für die meisten Flugpassagiere durchaus zu stemmen sein. Aktuell könnten die Airlines die Menge an beigemischten synthetischen Kraftstoffen aktuell gar nicht so massiv erhöhen, selbst wenn sie wollten. Denn es stehen schlicht nicht genügend Produktionsanlagen zur Verfügung. Dies könnte sich durch klare und ambitionierte gesetzliche Vorgaben ändern. Denn wenn die Unternehmen wissen, dass sie auch ausreichend Abnehmer für ihren nachhaltigen Kraftstoff finden, werden sie von ganz alleine in den Ausbau der Produktion investieren.


Via: Strategy&

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