Dass Waldspaziergänge sich positiv auf die Gesundheit auswirken, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Menschen, die auf dem Land leben, sind hier eindeutig im Vorteil. In vielen Innenstädten ist es hingegen gar nicht so einfach, Flächen mit vielen Bäumen zu finden. Zumindest am Straßenrand, in Baulücken und in Parks findet sich aber zumeist doch der eine oder andere Baum. Dies ist auch richtig und wichtig so. Zumindest wenn man die Anwohner befragt. Denn Studien haben schon vor einiger Zeit ergeben, dass diese sich seelisch gesünder fühlen, wenn sie in der Nähe von Bäumen wohnen. Das Problem allerdings: Die Ergebnisse beruhten stets auf den Selbstauskünften der Studienteilnehmer. Der tatsächliche Gesundheitszustand konnte hingegen nicht erfasst werden. Die Daten einer Gesundheitsstudie wurden noch einmal ausgewertet Forscher am Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben diese Lücke nun geschlossen. Sie kooperierten dazu mit der ortsansässigen Universität. Dort fand vor einiger Zeit eine große Gesundheitsstudie mit 10.000 Teilnehmern statt. Dabei wurde nicht nur der Wohnort der Teilnehmer erfasst, sondern auch deren Medikation. Die Forscher schauten sich die dabei gewonnenen Daten nun noch einmal genauer an. Der Trick: Sie suchten heraus, welche Probanden Antidepressiva verschrieben bekommen hatten und welche nicht. Anschließend setzten sie diese Daten ins Verhältnis zum Wohnort der Teilnehmer. Das erstaunliche Ergebnis: Befand sich ein Baum weniger als einhundert Meter entfernt vom Zuhause einer Person, reduzierte dies die Wahrscheinlichkeit einer Verschreibung von Antidepressiva signifikant. Die Verteilung der Bäume kann noch optimiert werden Dies galt auch noch, nachdem die Forscher verschiedene andere denkbare Faktoren – etwa Alter, Gewicht und Arbeitsplatz – aus den Daten herausrechneten. Es spricht also viel dafür, dass die Bäume tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Anwohner haben. Interessant wäre nun zu schauen, ob auch in anderen Städten vergleichbare Daten zur Verfügung stehen. Bestätigen sich die Ergebnisse dann an vielen verschiedenen Orten, dürfte dies vor allem für die Stadtplaner interessant sein. Denn schon heute ist grundsätzlich klar, dass Bäume eine wichtige Rolle spielen. Oftmals sind daher sogenannte Ausgleichspflanzungen vorgeschrieben. Wer also einen Baum fällt, muss woanders einen pflanzen. Die jetzt vorgelegte Studie deutet allerdings darauf hin, dass nicht nur die absolute Anzahl der Bäume entscheidend ist, sondern auch deren Verteilung über das gesamte Stadtgebiet. Via: Nature Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden