Quinoa ist seit mehr als 5.000 Jahren ein wichtiges Grundnahrungsmittel in Südamerika. Weil die Samen aber sehr vielseitig eingesetzt werden können und zudem glutenfrei sind, erfreuen sie sich auch in Europa einer immer größeren Beliebtheit – insbesondere bei Vegetariern und Allergikern. Ganz unproblematisch ist dies allerdings nicht. Denn die hierzulande verkauften Quinoa-Samen stammen in der Regel aus Bolivien, Ecuador oder Peru. Die langen Transportwege sorgen somit für eine vergleichsweise schlechte Klimabilanz. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dies auch bei vielen anderen Produkten – etwa Bananen oder Kiwis – der Fall ist. Wirklich bedenklich ist allerdings die Tatsache, dass in den betroffenen Ländern immer mehr Quinoa für den Export angebaut wird. Auf den lokalen Märkten sind die Preise daher stark gestiegen. Bild: Michael Hermann / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) Sechzig Landwirte bundesweit bauen bereits Quinoa an Viele Einwohner können sich das Grundnahrungsmittel daher nur noch schwer leisten. Anders als etwa bei Bananen ist es aber theoretisch gar nicht nötig, Quinoa zu importieren. Denn die Pflanze ist relativ anspruchslos und kommt mit verschiedenen klimatischen Bedingungen zurecht. Auch unterschiedliche Böden und extreme Wettereignisse können ihr nicht viel anhaben. Einige Bauern in Deutschland haben sich dem Trend daher bereits angeschlossen und bauen die Samen auch hierzulande an. Den Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zufolge gibt es immerhin bereits 60 Betriebe, die einen Teil ihrer Flächen auf diese Weise bewirtschaften. Darunter befinden sich auch drei junge Bauern aus dem Odenwald, die das Projekt gemeinsam angingen. Schon im Jahr 2017 zeigten erste Feldversuche: Der Anbau ist auch unter den hiesigen Bedingungen möglich. Die Kosten liegen noch deutlich höher als bei importierter Ware Anschließend allerdings wurde deutlich, dass der Weg von der wachsenden Pflanze bis zum fertigen Produkt doch recht lang ist. Denn die Samen müssen zunächst mühevoll aufbereitet und von Staub und Unkraut befreit werden. Anschließend ist eine aufwändige Trocknungsphase nötig, bevor sie poliert werden können. Nur so verschwinden die Bitterstoffe und die Samen nehmen die bekannte Farbe an. Inzwischen haben die drei Partner alle diese Schritte gemeistert und kommen auf einen Ertrag zwischen 600 und 800 Kilogramm pro Hektar. Vermarktet werden die Quinoa-Samen aus dem Odenwald an lokale Edeka-Märkte sowie einheimische Reformhäuser und Bioläden. Angesprochen werden sollen vor allem Kunden, die viel Wert auf Bio-Produkte aus der eigenen Region mit guter Klimabilanz legen. Dafür müssen sie allerdings auch etwas tiefer in die Tasche greifen: Die 500-Gramm-Tüte kostet 5,50 Euro. Via: FAZ Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden