Synthetische Kraftstoffe sind längst nicht aus dem Rennen, wenn es um die Antriebsarten der Zukunft geht. Ein neuer HyFiT-Diesel aus Biomasse mit hohem Alkoholanteil soll nun unseren Trucks umwelt- und klimafreundliche Langfahrten ermöglichen. Die Bilanz fällt laut Forschern der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) bei Fahrten ab 550 Kilometern sogar besser aus als bei einem Elektroantrieb. CO2-Emissionen und Feinstaub lassen sich auf ein Minimum reduzieren.


Fahren Trucks demnächst doch mit umweltfreundlichen E-Fuels?

Alkoholanteile im Sprit von bis zu 40 Prozent

Die Umstellung der gesamten Lastwagenflotte auf Elektro fällt derzeit enorm schwer. Die nötige Batteriekapazität ist schwer erreichbar und es mangelt allerorts an Ladestationen für die Trucks. Wissenschaftler sehen sich deshalb weltweit nach nutzbaren Brückentechnologien um, so auch die Forscher in Aachen. Sie versuchten, die zur Herstellung häufig verwendete Fischer-Tropsch-Synthese für ihren Kraftstoff zu optimieren, sodass der sonst zu hohe Energieaufwand deutlich sinkt. Ihr »FT-Diesel« soll eine optimale Alkane-Alkohol-Mischung enthalten, mit maximaler Kohlenstoffausbeute bei möglichst geringem Energieeinsatz. Heraus kamen hohe Alkoholanteile von bis zu 40 Prozent. Das Ergebnis ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachjournal Nature.

Feinstaubemissionen gingen um bis zu 70 Prozent zurück

Im Journal berichten die Forscher von ihren Real-Life-Tests mit Lastwagen, die den Sprit in unterschiedlichen Zusammensetzungen tankten. Sie probierten verschiedene Fahrsituationen und Geschwindigkeiten aus, maßen dabei die jeweiligen Emissionen von Stockoxiden, Feinstaub und CO2. Der synthetische Diesel mit Alkoholanteilen zwischen 20 und 40 Prozent soll dabei eine hohe Alltagstauglichkeit aufweisen; höhere oder niedrige Prozentzahlen erwiesen sich als kontraproduktiv. Bei 20 Prozent Alkohol sanken die Feinstaubemissionen um ganze 55 Prozent, bei 40 Prozent Alkohol waren es sogar 70 Prozent Reduktion. Die CO2-Emissionen gingen um 3 bis 4 Prozent zurück.


Würde der neue Sprit vollständig aus Biomasse produziert, gingen von jedem Lastwagen laut Lebenszyklusanalyse geringere Umwelteinwirkungen aus als von einem Elektro-Truck – wenn die Fahrten über 550 Kilometer betragen. Den fossil betriebenen LKW schlägt das neue Modell laut der Aachener Forscher allemal.

Quelle: forschung-und-wissen.de

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