Der Diesel soll verboten werden, und doch hängen viele Autofahrer noch an dem effizienten Verbrenner, der länger als jeder andere Wagen hält. Lässt er sich mit Hilfe von E-Fuels retten? Der Ingenieur Andreas Bauditz wagte den Praxistest mit seinem eigenen Audi A4 3.0 TDI. Er tankte 50.000 Kilometer lang Diesel aus Pflanzenabfall und ließ hinterher den Motor untersuchen. Das Ergebnis hat ihn gewiss gefreut. Ist grüner Treibstoff Teil der mobilen Zukunft? Der Treibstoff besteht zum Teil aus altem Frittierfett Bauditz gehört dem Verein „Efuels now“ an, der für den Einsatz alternativer Kraftstoffe kämpft. Er entschied sich, seinen Audi, Baujahr 2017, mit HVO 100 zu betanken, und zwar zu 90 Prozent. Die Abkürzung HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil, es handelt sich um einen Treibstoff aus pflanzlichen Abfällen, zum Beispiel altes Frittierfett. Vier Jahre dauerte der Versuch, dann waren 50.000 Kilometer um und der Wagen schien immer noch fit – zumindest äußerlich. Aber wie sah es im Inneren aus? Deutsche Regierung will den Kraftstoff endlich zulassen HVO 100 ist keine Neuheit, der Sprit wird in vielen europäischen Ländern längst auf der Tankstelle angeboten. Nur Deutschland sträubt sich noch, aber auch hier ist ein Wandel in Sicht. FDP und Grüne einigten sich auf die Aufnahme des Bio-Diesels in die 10. Bundesimmissionsschutzverordnung. Der Autohersteller Audi ist schon einen Schritt weiter, er hat den Treibstoff für seine Wagenflotte offiziell freigegeben. Der Wagen von Andreas Bauditz bestand die technische Prüfung nach 50.000 Kilometern mit Bravour. Das zugehörige Gutachten stammt von der Firma Redhead Zylinderkopftechnik und lobt den „überdurchschnittlich sauberen und rußreduzierten Zustand“ des Motors, der den Vergleich mit regulär betankten Motoren keinesfalls scheuen muss. Ganz im Gegenteil: Die Betriebsbedingungen scheinen ideal gewesen zu sein, das Motorinnere war nicht verschlammt. Ein Ölwechsel alle 12.000 bis 15.000 Kilometer könnte diese positive Entwicklung noch begünstigen. Das KIT lobt die 90-prozentige Treibausgasreduktion Das E-Fuel löst also Versottungs- und Verschleißprobleme, statt neue zu schaffen. Auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) testet alternative Kraftstoffe wie HVO. Von hier kommt ebenfalls grünes Licht. Projektleiter Dr. Olaf Toedter lobt daneben die „90-prozentige Treibhausgasreduktion“. Allerdings ist der Pflanzenkraftstoff ungefähr 10 bis 15 Prozent teurer als normaler Diesel, was man jedoch steuerlich regulieren könnte. So bekäme der gute, alte Diesel doch noch sein Revival. Quelle: focus.de, bayern.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter