Die Kryptowährung Ethereum steht kurz vor einem umfangreichen Update, in dessen Verlauf die Ethereum Mainchain von dem Proof-of-Work-Konzept auf Proof of Stake umgestellt werden soll. Dadurch können Transaktionen im Ethereum-Netzwerk künftig nicht nur schneller, sondern auch energiesparender ablaufen. Mittelfristiges Ziel der Maßnahme ist es, die wichtigste Cyberdevise der Welt vom Thron zu stoßen: Bitcoin. Von „Proof-of-Work“ zu „Proof-of-Stake“ Ethereum hält im Ranking der Cyberdevisen den zweiten Platz. Nun steht der Kryptowährung ein umfassendes Softwareupdate bevor. Dabei soll die Ethereum-Blockchain, auf der sämtliche Ethereum-Transaktionen gespeichert werden, mit einer neuen Blockchain verschmolzen werden. Daher auch der Name des Projekts: The Merge. Im Zuge dieser Verschmelzung wird sich auch die Art und Weise ändern, wie neue Ethereum-Coins erzeugt werden. Bisher geschieht dies nach dem „Proof-of-Work“-Konzept, wie auch bei Bitcoin und vielen anderen Kryptowährungen. DAbei erhält derjenige Miner bezüglich Abgleich und Verschlüsselung der Transaktionsverifizierung den Zuschlag, der unter Hunderten oder sogar Tausenden die notwendigen Berechnungen als erster abschließt. Das bedeutet, dass jede Transaktion hundert- oder gar tausendfach umsonst berechnet wird. Nun soll die Verifikationsmethode auf „Proof-of-Stake“ umgestellt werden. Abgleich und Verschlüsselung gehen dabei an denjenigen Miner, der zum jeweiligen Zeitpunkt das größte Ethereum-Guthaben hat. Die Entwickler versprechen sich aus dieser Umstellung eine Energieersparnis von 99 Prozent. Nach Aussagen der Ethereum Foundation ist „The Merge“ eine Grundlage für weitere Aktualisierungen, durch die die Transaktionskosten in der Ethereum-Blockchain noch weiter gesenkt werden sollen. Das Update soll zwischen dem 13. und 20. September erfolgen, wobei ein genauer Termin nicht bekannt gegeben wurde. Experten gehen davon aus, dass es am Donnerstag, den 15. September, soweit sein soll. Große Kryptowährungsbörsen, darunter Coinbase und Binance, haben bereits angekündigt, dass während des Updates alle Abhebungen und Einzahlungen von Ethereum ausgesetzt werden. Generalprobe verlief erfolgreich Am vergangenen Freitag durchlief Ethereum die Generalprobe für das Update: Die 13. und insgesamt letzte Shadow Fork vor dem Merge ging live. Im Rahmen einer Shadow Fork können die Entwickler Synchronisationsmaßnahmen testen und so die Netzwerksicherheit bei permanenten Upgrades testen. Ein solcher Shadow Fork ist ein Stresstest für bestimmte Teilaspekte des Merge. „Der Übergang in Mainnet-Shadowfork-13 war für alle Nethermind-Nodes erfolgreich!„, so die Entwickler auf Twitter. Ethereum hat damit die letzte Hürde auf dem Weg zum Merge genommen, auf den sich das Team nun insgesamt zwei Jahre vorbereitet hat. Es handelt sich dabei um das bisher bedeutendste Update von Ethereum. Nicht nur der Energiebedarf der Transaktionen soll deutlich sinken, sondern auch die Ethereum-Inflationsrate soll gedrosselt werden, indem die Ausschüttung neuer Ether um etwa 90 Prozent reduziert wird. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Das bedeutet das Ethereum-Update für den Krypto-Markt Fragt man Ethereum-Enthusiasten nach „The Merge“, so sprechen sie von einer Zeitenwende für den Kryptowährungsmarkt. Durch steigende Beliebtheit soll Ethereum den Platzhirsch Bitcoin verdrängen. Letztere Währung ist mit einem Börsenwert von etwa 390 Milliarden US-Dollar etwa doppelt so hoch bewertet wie Ethereum. Dass die Anleger mit dem Update viele Hoffnungen verbinden, lässt sich auch an der Kursentwicklung sehen: Seit Mitte Juni stieg der Ethereum-Kurs um 90 Prozent auf derzeit etwa 1700 US-Dollar. Bitcoin legte in dieser Zeit etwa 16 Prozent zu und kostet momentan knapp 21.000 US-Dollar. Mit dem Update soll außerdem die Programmierung sogenannter „Smart Contracts“ vereinfacht werden, was in einer steigenden Verbreitung dieser resultieren soll. Denn anders als Bitcoin ist Ethereum nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern auch eine Softwareplattform. Eine Ethereum-Überweisung kann an die Erfüllung von Bedingungen geknüpft werden. Über diese „Smart-Contracts“ werden täglich Geschäfte mit einem Volumen von mehreren Milliarden Dollar abgewickelt. Während Kritiker den Entwicklern vorwerfen, dass die Umstellung der Blockchain Hackern Angriffsmöglichkeiten eröffnen könnte und außerdem die Gefahr berge, dass ein Miner so viel ansammele, dass er stets mit der Verifizierung von Transaktionen beauftragt wird und so die Möglichkeit hätte, die Blockchain zu manipulieren, entgegnen Befürworter, dass entsprechende Schutzmechanismen etabliert wurden. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter