Wasserstoff wird bereits seit einiger Zeit in der Weltraumtechnik als Antriebsstoff genutzt. Inzwischen findet diese Technologie auch auf der Erde immer größere Verbreitung. So fährt in Deutschland ein Wasserstoff-Zug, während der japanische Hersteller Toyota darin den Antrieb der Zukunft für Automobile sieht. Aber zurück in den Weltraum: Dort wird Wasser schon seit langem als potentiell sehr wichtiger Rohstoff angesehen. Denn Wassermoleküle lassen sich aufspalten in Sauerstoff und Wasserstoff – das eine benötigt der Mensch zum atmen, das andere könnte dem Antrieb der Raketen dienen. Der in die USA ausgewanderte russische Ingenieur Michail Kokoritsch geht nun aber noch einen Schritt weiter: Er will Raketen direkt mit Wasser antreiben. Die Aufspaltung wäre dann gar nicht mehr nötig.


Wasser ist günstig und leicht zu finden

Vereinfacht ausgedrückt funktioniert seine auch als thermisches Lichtbogentriebwerk bekannte Idee so: Durch Stromzufuhr wird ein Plasma erzeugt, das das Wasser stark aufheizt. Anschließend tritt der heiße Wasserdampf durch eine Düse aus und erzeugt so den Vortrieb. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass extrem schnell ein sehr großer Schub erzeugt wird. Gleichzeitig soll aber auch eine dauerhafte Nutzung gewährleistet sein, um größere Distanzen überbrücken zu können. Wasser bietet sich als Treibstoff zudem an, weil es vergleichsweise günstig und leicht zu finden ist. Um sein Konzept Realität werden zu lassen, hat Kokoritsch jetzt ein Startup namens Momentus gegründet. Erste Unterstützer konnte er auch schon gewinnen. So ist er Teil des Seed-Accelerator Y Combinator.


Nächstes Jahr soll der erste Satellit starten

Konkrete Pläne für die Zukunft existieren schon. So wurde ein Vertrag mit der europäischen Firma ECM Space abgeschlossen. Gemeinsam wollen die beiden Firmen schon im nächsten Jahr einen kleinen Satelliten mit Wassertriebwerk ins All bringen. Dieser sogenannte „Zeal“-Antrieb soll später dann die Basis für kommerzielle Produkte bilden. Die Einsatzmöglichkeiten für einen solch neuartigen Antrieb sind theoretisch sehr vielfältig. So könnte er bei Raumsonden zum Einsatz kommen und so zur weiteren Erforschung des Weltalls beitragen. Denkbar ist aber auch, dass Projekte zur Entfernung des Weltraumschrotts auf Wasser als Treibstoff setzen. Noch ist dies allerdings Zukunftsmusik. Zunächst muss Momentus nun unter Beweis stellen, dass der interessante Ansatz tatsächlich praktikabel ist.

Via: Techcrunch

1 Kommentar

  1. Frager

    24. Juli 2018 at 13:59

    Wasser wird hier doch nicht als Treibstoff benutzt, sondern die Energie kommt aus dem Akku der den Strom speichert und das Plasma erhitzt. Somit ist Wasser als Treibstoff irreführend. Bei Benzin als Treibstoff kommt die Energie aus dem Benzin.

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