Im Jahr 2013 trieben Forscher in Kanada eine Bohrung stolze 2,3 Kilometer in die Tiefe. Dort entdeckten sie eine Wassereinlagerung. Die Besonderheit: Das Wasser war rund 1,5 Milliarden Jahre isoliert. Bis heute handelt es sich um das älteste jemals entdeckte unberührte Wasserreservoir. Grundsätzlich ist es aber keine Sensation auch in solchen Tiefen noch Wasser zu finden. Denn die Wasservorräte der Erde setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Beim Blick auf die Landkarte stechen einem beispielsweise sofort die großen Ozeane ins Auge. Ebenfalls auf einem Globus zu finden sind die riesigen Gletscher und Eisschilde. Unterhalb der Erdoberfläche befindet sich zudem unser Grundwasser. Diese Vorräte reichen in der Regel bis in eine Tiefe von rund zwei Kilometern und spielen bei unserer Versorgung mit Trinkwasser eine wichtige Rolle. Wer dann noch tiefer in das Erdinnere eindringt, stößt auf das sogenannte Tiefenwasser.


Ein eigens entwickeltes Modell förderte erstaunliche Ergebnisse zutage

Der Unterschied zum normalen Grundwasser liegt dabei zum einen im hohen Salzgehalt. Es handelt sich also keineswegs um Trinkwasser. Zum anderen befinden sich die Vorräte unterhalb von schwer durchdringlichen Gesteinsschichten. Ein Austausch mit dem Wasserkreislauf auf der Erde findet also nicht statt. Auch Sickerwasser dringt nur in Ausnahmefällen so weit vor. Bisher allerdings konnten Forscher nicht genau sagen, wie viel Tiefenwasser auf der Erde tatsächlich vorhanden ist. Forscher der kanadischen University of Saskatchewan haben diese globale Wissenslücke nun aber erfolgreich geschlossen. Dazu untersuchten sie zunächst, wie viel Sedimentgestein und kristalliner Fels sich in den fraglichen Schichten befindet. Darauf aufbauend entwarfen sie dann ein Modell, mit dem sie den Wassergehalt vergleichsweise exakt berechnen können. Das Ergebnis: In der Tiefe befindet sich deutlich mehr Wasser als von der Forschung bisher angenommen.


Die Forscher sind auf der Suchte nach urzeitlichen Mikroben

Konkret kamen die Geologen auf einen Wert von 20 Millionen Kubikkilometern Tiefenwasser. Dies ist in etwa das doppelte der bisherigen Schätzungen. Zur Einordnung: Das normale Grundwasser macht rund 24 Millionen Kubikkilometer Wasser aus. Addiert man diese Zahlen kommt man zu dem Ergebnis, dass offensichtlich unterhalb der Erdoberfläche mehr Wasserreserven gespeichert sind als in den riesigen Gletschern und Eisschilden auf der Erdoberfläche. Bisher war man in diesem Punkt in der Forschung vom genauen Gegenteil ausgegangen. Doch warum beschäftigen sich die Forscher überhaupt mit dem Tiefenwasser, wenn man es doch ohnehin nicht trinken kann? Zum einen erhoffen sich die Forscher ein besseres Verständnis für die geochemischen Zusammenhänge auf der Erde. Zum anderen lassen sich in den uralten Wasservorräten aber auch urzeitliche Mikroben finden. Diese wiederum könnten dann Geheimnisse über die Geschichte der Erde verraten.

Via: Usasks

1 Kommentar

  1. werner

    15. September 2021 at 16:17

    Im verlinkten Artikel stehen in der Grafik „Kubikkilometer“, nicht „Kubikmeter“. Bitte hier korrigieren.

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