Auf der Suche nach Futter kommt es in Afrika immer wieder vor, dass Elefanten ihre Schutzgebiete verlassen und in vom Menschen besiedelte Gebiete vordringen. Dort zerstören sie dann mitunter ganze Ernten der vor Ort lebenden Farmer. Diese sogenannten human-elephant-conflicts (HEC) sind aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht ein Problem, sondern stellen auch eine Gefahr für die Tiere dar. Denn die Landwirte greifen oft zu drastischen Mitteln, um ihre Erträge zu sichern. Versuche, die Tiere am Boden zu einer Umkehr zu bewegen und zurück in die Schutzgebiete zu treiben, waren hingegen oft nicht erfolgreich und vor allem auch für die beteiligten Personen nicht ganz ungefährlich.


Unbemannte Drohnen können die Herden indirekt steuern

Ein Forschungsprojekt der Cambridge University hat nun aber untersucht, inwiefern moderne Technik dabei helfen kann, den gefährlichen Kontakt zwischen Menschen und Elefanten nach Möglichkeit zu vermeiden. Dabei im Blickfeld: Unbemannte Drohnen. Tatsächlich machten die Forscher die Beobachtung, dass die Elefantenherden einen anderen Weg einschlagen, wenn ihnen die unbemannten Flieger zu nahe kommen. In insgesamt 51 Testkorridoren in Tansania experimentierten Ranger daher mit der neuen Technik und konnten tatsächlich in allen 102 relevanten Fällen dafür sorgen, dass die Elefantenherden frühzeitig in den Nationalpark zurückkehrten. Auch ein Gewöhnungseffekt trat bisher nicht auf – der Einsatz der Drohnen ist also noch immer genau so effektiv wie zu Beginn der Studie.


Kosten pro Drohne: 800 Dollar

„Es gibt manchmal die Tendenz, die Möglichkeiten neuer Technologien zu überschätzen und wir wollten nachvollziehbar die Möglichkeiten der Drohnen im Bereich des Herdenmanagements untersuchen. Die Ergebnisse sind sehr positiv und zeigen, dass unbemannte Flugobjekte ein effektiver und flexibler Weg für Wildmanager sein können, um Konflikte zwischen Menschen und Elefanten zu vermeiden“, erklärt Nathan Hahn, der federführend für die Studie verantwortlich war. Die genutzten Drohnen kosteten dabei rund 800 Dollar pro Stück. Drohnen kommen auch bisher schon in vielen Nationalparks zum Einsatz und sollen dort beispielsweise helfen, Wilderer zu entdecken und zu stoppen. Die Wissenschaftler der University of Cambridge scheinen nun eine zweite interessante Anwendungsmöglichkeit gefunden zu haben.

Via: Newatlas

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