Tollwut ist – auch wenn inzwischen eine Impfung existiert – eine tödliche Krankheit. Weltweit fallen ihr jährlich 55.000 Menschen zum Opfer. Davon sind fast 50 Prozent Kinder unter 15 Jahren. Sobald ein Patient Symptome zeigt, ist die Krankheit schon zu weit fortgeschritten, um noch behandelt werden zu können. Mit anderen Worten: Sobald Symptome auftreten, ist Tollwut so gut wie ausnahmslos tödlich. Eine neu entdeckte Methode soll jedoch auch weit nach Auftreten der Symptome noch effektiv sein. Studie an Mäusen war erfolgreich Virologen der University of Georgia haben eine experimentelle Therapie für Tollwut an infizierten Mäusen getestet. Die Methode konnte einen beträchtlichen Anteil der Tiere heilen, sogar nachdem Symptome ausgebrochen waren. Auch wenn es noch zu früh für verlässliche Aussagen ist, macht die Studie Hoffnung, dass in Zukunft auch Menschen nach dem Ausbruch der Krankheit geheilt werden können. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Journal of Virologie erschienen. Tollwut: Eine tödliche Krankheit Tollwut ist eine Virusinfektion bei Säugetieren, die es auch heute noch auf jedem Kontinent außer der Antarktis gibt. Ehr als 150 Länder weltweit sind betroffen. Die Krankheit infiziert heimische Tiere und kann dann durch Bisse auch auf Menschen übertragen werden. Nach der Infektion verbreitet sich der Virus im zentralen Nervensystem des Erkrankten und ruft eine fortschreitende, tödliche Infektion des Gehirns und Rückenmarks hervor. Die Inkubationszeit beträgt zwischen einer Woche und einem Jahr. Es gibt eine Impfung, die auch noch nach der Exposition effektiv sein kann. Sobald die ersten Symptome auftreten, ist es jedoch zu spät. Neue Methode bietet Anlass zur Hoffnung Die neue Methode wurde geschaffen, indem das Gen des Oberflächenproteins des Tollwutvirus in einen anderen Virus namens Parainfluenza-Virus 5 (PIV 5) injiziert wurde. Dieser Virus ist für Menschen komplett ungefährlich. Der modifizierte Virus ermöglicht es dem Immunsystem, Antikörper gegen den Tollwutvirus zu bilden. Die Forscher testeten die Methode an Mäusen, die mit einer Art des Tollwutvirus infiziert waren, der normalerweise nach drei Tagen zum Ausbruch von Symptomen führt. Bei der Injektion nach dem Ausbruch der Symptome konnten die Wissenschaftler 50 Prozent der Tiere retten. “This is the most effective treatment we have seen reported in the scientific literature. If we can improve these results and translate them to humans, we may have found one of the first useful treatments for advanced rabies infection”, so der leitende Wissenschaftler Biao He in einer Pressemitteilung. Der neue Impfstoff könnte auch sicherer als der aktuelle sein, der auf einer geschwächten Version des Tollwut-Impfstoffes besteht. Bis die Methode bei Menschen angewandt werden kann, wartet aber noch viel Arbeit auf das Team. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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