Stell dir vor, deine Pflanzen auf dem Fensterbrett beginnen, nachts zu leuchten! Ein cooler Gag oder eher zum Fürchten? Seit Jahrzehnten versuchen Forscher, verschiedene Pflanzen gentechnisch so zu verändern, dass sie Licht ausstrahlen. 1986 ist dies zum ersten Mal im kleinen Rahmen gelungen. Ab 2024 soll es leuchtende Zierpflanzen von Light Bio zu kaufen geben. Was steckt dahinter? Demnächst sollen Pflanzen von sich aus leuchten 1986 leuchtete eine Pflanze dezent durch Glühwürmchengene Ab Anfang 2024 dürfen sich zuerst die Amerikaner über die leuchtenden Pflanzen für Zuhause freuen. Dann startet der offizielle Release der Light-Bio-Produkte, die viele Jahre Entwicklungszeit hinter sich haben. Sogenannte Biolumineszenz ist bislang hauptsächlich von Tieren bekannt, zum Beispiel von Glühwürmchen, einigen Amphibien, Fischen und Würmern. Auch Pilze und Bakterien können diese Eigenschaft haben, Zierpflanzen war sie bislang nicht zu eigen. 1986 gelang es zum ersten Mal, ein sehr dezentes Leuchten in Pflanzen durch Glühwürmchengene zu erzeugen, die Daten dazu wurden im International Journal of Molecular Sciences veröffentlicht. An die leuchtenden Tiefseehaie von Neuseeland kam dieser Versuch jedoch bei Weitem nicht heran. Das Enzym Luciferase erzeugt mit Sauerstoff Lichtenergie Das Wissenschaftsteam von Karen Sarkisyn konzentriert sich auf ein Enzym des tropsicchen Pilzes Neonothopanus nambi und brachte damit zunächst eine Tabakpflanze zum Leuchten. Tagsüber sieht der Pilz langweilig braun aus, nachts leuchtet er gruselig grün. 2020 gab es in dieser Hinsicht erste Erfolgsmeldungen im Fachjournal Nature Biotechnology. Der Leuchteffekt entsteht, wenn das Enzym Luciferase in Kontakt mit Sauerstoff kommt, dann entsteht Lichtenergie, die wir mit den Augen wahrnehmen können. Demnächst soll es grün leuchtende Petunien geben Sarkisyan gründete zusammen mit ihrem Team das Start-up Light Bio, das nun mit fluoreszierenden Proteinen arbeitet. Mittlerweile steht längst nicht nur der Tabak in ihrem Fokus, beispielsweise gibt es demnächst gründlich leuchtende Petunien. »Wir nutzen ein natürliches Verfahren eines Pilzes, der normalerweise in tropischen Wäldern vorkommt, und übertragen das auf Pflanzen. Sie sind völlig normal, außer dass sie nachts leuchten«, erklärt die Wissenschaftlerin und Unternehmerin dazu. Das Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) gab in den USA jetzt – im wahrsten Sinne des Wortes – grünes Licht und bescheinigt damit die Ungefährlichkeit der Leuchtpflanzen. Auch das United States Departement of Agriculture (USDA) hat dem Verkauf zugestimmt. Und was hältst du von der Neuerfindung? Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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