Selbstfahrende Autos gelten als Technologie der Zukunft. Die entwickelnden Firmen verweisen dabei auf zahlreiche Vorteile der Technologie: Weniger Unfälle, eine effizientere Fahrweise und eine intelligentere Nutzung des vorhandenen Platzes. Die Journalistin Rebecca Solnit weist in der britischen Zeitung „The Guardian“ nun aber auf einen interessanten Aspekt hin: Demnach sind selbstfahrende Autos zwar eine faszinierende Technologie, dienen aber in letzter Konsequenz vor allem dem Erhalt des status qou. Mit anderen Worten: Selbstfahrende Autos sorgrn für eine Verlängerung des Automobilzeitalters – und verhindern so, dass ein wirkliches Umdenken stattfindet. Der Ausbau alternativer Verkehrskonzepte bleibt dabei – folgt man dem Argumentationsansatz – auf der Strecke. Auch selbstfahrende Autos benötigen Platz und Infrastruktur Denn selbstfahrende Autos benötigen natürlich auch weiterhin die entsprechende Infrastruktur: Straßen, Autobahnen, Parkplätze etc. Schon heute ist in vielen Großstädten aber zu beobachten, dass der Staat zwar Milliarden in diesen Bereich investiert, aber dennoch schlicht zu viele Autos unterwegs sind. Selbstfahrende Autos können den Platz zwar etwas effizienter nutzen, das Hauptproblem bleibt aber natürlich bestehen. Solnit plädiert daher für einen radikaleren Ansatz: Ihrer Meinung nach liegt die Zukunft des Personentransports nicht bei selbstfahrenden Autos, sondern im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel. Diese bringen nämlich ähnliche Vorteile – weniger Unfälle, weniger Emissionen, mehr Platz – wie selbstfahrende Autos mit sich – nur in einem deutlich größeren Maßstab. Moderne Technologien können die öffentlichen Verkehrsmittel verbessern Statt in Straßen sollte der Staat also zukünftig in Buslinien, Schienen, Radwege und Radverleihstationen investieren. Dies tut er zwar auch jetzt schon, allerdings nicht ausreichend, um tatsächlich das private Automobil ersetzen zu können. In gewisser Weise fordert Solnit also für die Zukunft einen Schritt zurück in die Vergangenheit: Öffentliche Verkehrsmittel statt privater Kraftwagen. Auch dort kann dann natürlich moderne Technik zum Einsatz kommen: Autonom fahrende Busse, vernetzte Apps mit Echtzeitinformationen und elektrounterstützte Fahrräder beispielsweise – aber auch neue Konzepte wie der Hyperloop. Der Artikel ist dabei sehr pointiert formuliert, enthält aber eine interessante Erinnerung: Die Zukunft des Personenverkehrs liegt nicht zwingend beim Auto – ob selbstfahrend oder nicht. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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