Deutschland gilt weltweit als Vorzeigeland in Sachen Mülltrennung. Tatsächlich sind die Ergebnisse aber deutlich schlechter als oftmals angenommen. Verantwortlich dafür sind vor allem die teilweise komplizierten und verwirrenden Regelungen. So kamen einige Studien sogar zu dem Ergebnis, dass eine zufällige Verteilung der Abfälle auf die verschiedenen Mülltonnen ebenso gut laufen würde wie die bewusste Trennung durch die Bewohner. Letztlich entstehen so unsortierte Abfälle, die sich auf dem Recyclingmarkt nur schwer verkaufen lassen. Somit verbleiben nur zwei Alternativen: Die aufwändige und teure Nachsortierung oder die nicht ideale Verwertung in einer Müllverbrennungsanlage. Das US-Startup Cleanrobotics will den Menschen daher von allen Überlegungen in Sachen Mülltrennung befreien. Stattdessen hat das Unternehmen eine smarte Mülltonne entwickelt, bei der eine speziell trainierte künstliche Intelligenz diese Aufgabe übernimmt. Vermarktet wird dieses System unter dem Namen „Trashbot“.


Bild: Cleanrobotics

Die KI erreicht eine Sortiergenauigkeit von 95 Prozent

Für den Nutzer ist die smarte Mülltonne denkbar einfach zu verwenden: Er wirft einfach alle Abfälle in die selbe Tonne. Dort wird der Müll dann einzeln gescannt und automatisiert analysiert. Anschließend wandert er dann im Idealfall in die korrekte Mülltonne. Auf diese Weise kann den Köpfen hinter dem System zufolge eine Sortiergenauigkeit von rund 95 Prozent erreicht werden. Dies ist rund dreimal besser als der bisher erreichte Durchschnitt bei der Trennung durch die Verbraucher. Es handelt sich zudem um ein lernendes System. Je öfter die smarten Mülltonnen also genutzt werden, desto besser könnten irgendwann auch die Ergebnisse werden. Zusätzlich verfügt das System noch über einige weitere interessante Features. So gibt es einen automatischen Alarm, sobald eine der Boxen zu mehr als achtzig Prozent gefüllt ist. In den eigentlichen Abfallsortieranlagen muss dann nur noch der Feinschliff erledigt werden, was für deutlich niedrigere Kosten sorgt. Im Idealfall kann so die Recyclingquote signifikant erhöht werden.

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Das Startup will zukünftig in weitere Länder expandieren

Tatsächlich befinden sich auch schon einige Trashbot-Systeme im Einsatz. Bisher wurden sie vor allem an stark frequentierten öffentlichen Einrichtungen wie Einkaufszentren oder Flughäfen aufgestellt. Dies ergibt durchaus Sinn. Denn dort fallen besonders große Mengen an schlecht sortiertem Abfall an. Zukünftig setzt das Startup zudem auf Expansion. So wurden bei Investoren erst kürzlich rund 4,5 Millionen Euro eingesammelt. Das Geld soll unter anderem für Kooperationen in China, Australien und Singapur genutzt werden. Perspektivisch könnte dann irgendwann auch einmal eine Lösung für Privathaushalte auf der Agenda stehen. Das Thema Mülltrennung und Recycling ist allerdings komplex. Denn um eine möglichst hohe Recyclingquote zu erreichen, ist es von Bedeutung, dass die Verpackungshersteller das Thema schon bei der Produktion auf dem Schirm haben. Hier wurden in den letzten Jahren bereits Fortschritte erzielt. Optimal ist die Situation aber noch nicht.

Via: Techcrunch

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