Bei TRON handelt es sich um ein dezentrales Netzwerk, das auf der Blockchain-Technologie basiert und speziell für den Unterhaltungsbereich im Internet der Zukunft konzipiert wurde. Ziel des Netzwerkes ist es, eine dezentrale Struktur zu etablieren und dem Nutzer die Hoheit über seine Daten zurückzugeben. Grundsätzlich wurde das TRON-Netzwerk so konzipiert, dass es verschiedene Cryptowährungen unterstützt. Als gemeinsame Basis, die den Austausch zwischen den verschiedenen Systemen ermöglicht, dient der TRON Coin (TRX) Token namens Tronix. Dieser kann heute bereits an verschiedenen Börsen gehandelt werden und hat in den letzten Wochen einen starken Kursanstieg um mehr als 2.000 Prozent zu verzeichnen gehabt. Die Phantasie der Anleger beflügelte nicht zuletzt die Nähe des Netzwerkes zum chinesischen Alibaba-Konzern.

Börsen an denen TRON gehandelt wird: Hier könnt Ihr Tron kaufen


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Die Grundproblematik: Das Internet als dezentrales System

Wie bei beinahe jeder neue Erfindung soll auch mit TRON ein konkretes Problem gelöst werden. In diesem Fall: Die zunehmende Zentralisierung des Internets. Ursprünglich war das Netz beinahe ausschließlich dezentral konstruiert. Inzwischen haben aber Firmen wie Google, Amazon, Apple und Facebook eine enorme Machtposition gewonnen. In China – wo das TRON-Netzwerk erdacht wurde – sieht die Situation nicht viel anders aus. Hier heißen die Firmen lediglich Alibaba oder Tencent. In diesem Punkt will die neue Cryptowährung für eine Verbesserung sorgen, indem sie ein dezentrales Content-Entertainment-System auf Basis der Blockchain etabliert. Dadurch soll eine direkte Verbindung zwischen den Produzenten digitaler Inhalte und den Nutzern geschaffen werden. Gebühren und Provisionen könnten so der Vergangenheit angehören.

Der Tron Token heißt Tronix

Wie bereits erwähnt, wurde für den Austausch von Geld innerhalb des Systems ein eigener Token eingeführt. Dieser trägt den Namen Tronix. Er besitzt aber auch noch eine andere Funktion: Wer nämlich zum Erhalt und zur Verbesserung des Tron-Netzwerkes beiträgt, wird dafür mit Token belohnt. Außerdem ist es möglich, Token als sogenannte TRON POWER zu halten. Diese sind dann nicht mehr handelbar, dafür erhalten die Besitzer zusätzliche Privilegien innerhalb des Netzwerkes. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Kursschwankungen der Währungen zu verringern. Inwiefern dieser Ansatz erfolgreich sein wird, bleibt aber noch abzuwarten. Außerdem gibt es noch spezielle TRON 20-Token, die für ICOs genutzt werden können.


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Der kluge Kopf hinter TRON: Justin Sun

Gegründet wurde die neue Cryptowährung durch den Chinesen Justin Sun. Dieser ist in Deutschland vergleichsweise unbekannt, in China aber bereits eine bekannte Tech-Größe. Immer wieder wird er mit Alibaba-Gründer Jack Ma verglichen, an dessen Elite-Universität er der erste Student war. Diese Nähe dürfte auch für einen Teil des Kursanstieges verantwortlich sein. Denn in China kursiert das Gerücht, Alibaba könnte eine offizielle Zusammenarbeit mit dem TRON-Netzwerk ins Auge fassen. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es bisher aber nicht. Im Bereich der Cryptowährungen war Sun zudem zeitweise als China-Repräsentant für Ripple tätig und nutzt diese Erfahrungen nun für sein eigenes Projekt.

Die App Peiwo als besonderer Trumpf

Justin Sun ist aber nicht nur der Kopf hinter TRON, sondern hat auch die App Peiwo entwickelt. Diese hat inzwischen mehr als zehn Millionen Nutzer und bietet unter anderem die Möglichkeit, gemeinsam Online-Spiele zu zocken oder Livestreams zu schauen. Oftmals ist auch vom chinesischen Snapchat die Rede. Da über die App zahlreiche Entertainment-Inhalte konsumiert werden, böte es sich an, dort frühzeitig TRON mit einzubinden. Auch diese Tatsache könnte für zusätzliche Investitionen in die Cryptowährung gesorgt haben. Bereits offiziell ist die Kooperation mit game.com. Gemeinsam sollen Spiele über das TRON-Netzwerk ermöglicht werden. Grundsätzlich ist aber zu bedenken: Die Initiatoren selbst gehen davon aus, dass es noch acht bis zehn Jahre dauern wird, bevor TRON mit allen geplanten Funktionen tatsächlich funktionsfähig ist.

Handelt es sich bei TRON um ein dreistes Plagiat?

Unklar ist allerdings noch, ob TRON überhaupt eine innovative Neuentwicklung ist. Denn wie Juan Benet in einem Twitter-Post herausstellte, besteht das White Paper der Cryptowährung größtenteils aus übernommenen Textstellen – und zwar ohne dass die Quelle angegeben worden wäre. Benet selbst ist davon auch betroffen: Denn dessen Ausfertigung mit dem Titel „IPFS – Content Adressed, Versioned, P2P File System“ diente offenbar als Vorlage für die Beschreibung der „Tron nodes“. Die durch den Twitter-Post entfachte Diskussion dürfte sicherlich ans Licht bringen, ob es sich lediglich um wissenschaftlich unsauberes Vorgehen handelte – oder ob TRON eine komplette Kopie ist.

Die Kursentwicklung des TRON Tokens Tronix

Wie bei vielen anderen Cryptowährungen auch verlief die Wertentwicklung lange Zeit sehr schleppend. Noch Anfang Dezember lag der Kurs bei umgerechnet weniger als einem Cent. Unter anderem aus den geschilderten Gründen – die Nähe zu Alibaba und das Potential der Peiwo-App- konnte seitdem aber ein Aufwärtstrend verzeichnet werden. Aktuell liegt der Kurs bei knapp unter fünf Cent. In Sachen Marktkapitalisierung hat der Kursanstieg den TRON Token unter die ersten zehn Cryptowährungen weltweit geführt. Interessant zu wissen zudem: Insgesamt wurden eine Milliarde Tronix erzeugt. Eine Ausweitung der Geldmenge ist nicht vorgesehen.

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