Auch bei der Entwicklung von Solarautos werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. So arbeitet das deutsche Startup Sono Motors an einer vergleichsweise preiswerten Lösung. Dafür ist die durch die integrierten Solarmodule generierte zusätzliche Reichweite aber auch relativ gering. Oder in konkreten Zahlen ausgedrückt: Das Auto soll 21.429 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Dafür erhöht sich die Reichweite um bis zu 35 Kilometer pro Tag. Einen etwas anderen Anspruch verfolgt hingegen das Startup Lightyear mit dem Fahrzeug One Solar. Hier soll das nachhaltigste und effizienteste Elektroautos der Welt entstehen. Für die Käufer bringt dies allerdings auch nicht unerhebliche Mehrkosten mit sich: Das Auto kostet stolze 150.000 Euro. Dafür sollen die rund fünf Quadratmeter an verbauten Solarzellen aber auch einen signifikanten Beitrag zur Reichweite leisten. Wie groß dieser sein kann, hat das Unternehmen nun bei Testfahrten in Italien genauer untersucht.


Bild: Lightyear

Der Test simulierte eine Autobahnfahrt bei konstanter Geschwindigkeit

Die Fahrten auf der hauseigenen Teststrecke des Reifenherstellers Bridgestone in Italien fanden unter durchaus realistischen Bedingungen statt. So lagen die Temperaturen bei lediglich rund zehn Grad. Außerdem befanden sich zwei Personen sowie eine Beladung von zwanzig Kilogramm im Fahrzeug. Simuliert wurde zudem eine Autobahnfahrt mit einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern. Ein wirklich realistisches Szenario stellt dies natürlich nicht dar. Denn auf der Teststrecke konnte das Tempo konstant gehalten werden. Bremsvorgänge und Beschleunigungen waren dadurch auf ein Minimum reduziert. Dadurch war die Fahrweise recht akkufreundlich – was die Reichweite erhöhte. Zum Einsatz kam eine Batterie mit einer Kapazität von 60 kWh. Bei einem vergleichbaren Elektroauto ohne Solarmodule würde dies für eine Reichweite von 265 Kilometern pro Akkuladung reichen. Vor diesem Hintergrund stellte die Testfahrt in Italien einen vollen Erfolg dar: Denn das Solarauto fuhr trotz der niedrigen Temperaturen mehr als 400 Kilometer weit.

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Die erste Kleinserie wird aus 946 Fahrzeugen bestehen

Die Entwickler betonten zudem, dass bei niedrigeren Geschwindigkeiten die Einsparungen noch einmal deutlich höher ausfallen würden. Die nächsten Tests sollen aber in die andere Richtung gehen: Es wird eine Maximalgeschwindigkeit von 160 Km/h angestrebt. Läuft alles nach Plan, soll dann im nächsten Jahr mit der Serienproduktion begonnen werden. Besonders viele Fahrzeuge werden aber auch dann noch nicht vom Band laufen. So ist zunächst eine Kleinserie von lediglich 946 Autos geplant. Durch den hohen Verkaufspreis dürfte aber auch dies schon für recht hohe Umsätze sorgen. Sollten alle Fahrzeuge zum geplanten Preis von 150.000 Euro verkauft werden, ergäbe dies Einnahmen von mehr als 140 Millionen Euro. Das Geld könnte dann genutzt werden, um die Produktion auszuweiten oder weitere Entwicklungsarbeit zu finanzieren. Im besten Fall könnten die mit den Solarpanelen gemachten Erfahrungen dann genutzt werden, um die Technologie auch bei preiswerten Fahrzeugen zu implementieren.

Via: Der Standard

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