Am Dienstag ging in Island ein ganz besonderes Kraftwerk ans Netz: Es filtert CO2 aus der Luft und arbeitet damit gegen den Klimawandel an. Das Konzept an sich ist nicht neu, die Schweizer Climeworks AG verwirklichte bereits ein ähnliches Projekt dieser Art. Der eigentliche Clou an dieser neuen Anlage: Ihr gelingt es, das Treibhausgas für Jahrmillionen zu binden, damit es nicht wieder in die Atmosphäre gelangt.


Das CO2 verwandelt sich in festen Kalkstein

Trends der Zukunft berichtete bereits über die CO2-negative Anlage im Schweizer Kanton Hinwil, die darauf ausgelegt ist, 900 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr aus der Luft zu filtern. Damals bestand noch die offene Frage, was mit dem Gas anschließend geschehen soll: Man dachte darüber nach, es Getränkeherstellern zu verkaufen oder es für Gewächshäuser zu nutzen. Das neue Projekt in Island zeigt einen ganz anderen Weg auf, denn hier soll das CO2 in Kalkstein verwandelt werden. Wie das geht? Die Anlage saugt die Umgebungsluft an, filtert das Kohlendioxid mit erwärmten Filtern heraus und bindet es an Wasser. Das Sprudelwasser wird bis zu 700 Meter tief unter die Erde geschickt und reagiert dort mit dem Basaltgestein zu einem festen Mineral. 50 Tonnen Treibhausgas ließen sich auf diese Weise pro Jahr zunächst unschädlich machen, doch die Menge kann mit der Zeit noch stark ausgeweitet werden.


Eine Tonne CO2 zu binden, kostet aktuell 600 Dollar

Natürlich muss die Anlage zuerst eine Testphase durchlaufen, um das Konzept so gut es geht zu verbessern – und es danach in alle Welt zu verbreiten. Aktuell kostet das Herausfiltern und Versteinern von einer Tonne CO2 noch etwa 600 Dollar: Das muss deutlich günstiger werden! 45 Amerikaner senden allein schon etwa 900 Tonnen Kohlendioxid in die Luft, also gibt es noch eine ganze Menge zu tun. Im Jahr 2025 möchte das Unternehmen nur noch 100 Dollar pro Tonne investieren und zugleich 1 % der menschengemachten Treibhausgase pro Jahr wieder einfangen. Als Investoren in das Projekt engagieren sich beispielsweise die European Space Agency und Microsoft-Gründer Bill Gates, sodass es am finanziellen Background nicht mangeln sollte.

Quelle: inhabitat.com 

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