Das Great Barrier Reef ist ein Wunder der Natur – und einzigartiger Lebensraum für Tausende von Tieren. Die Korallenriffe beherbergen allein 1.500 verschiedene Fischarten und rund 4.000 Weichtierarten. Über 900 Inseln sind in dieses gewaltige Ökosystem eingebunden, 2.500 Riffe gehören dazu. Doch das Paradies ist seit Jahren in Gefahr, die große Bleiche und der Dornkronenseestern machen den empfindlichen Korallen zu schaffen. Gebleichte Korallen leben zwar noch, aber je weiter sich der Prozess fortsetzt, desto mehr von ihnen sterben schlussendlich ab. Eine Abwärtsspirale ohne Hoffnung? Nach neuen Erkenntnissen vielleicht nicht.


Das Great Barrier Reef aus der Vogelperspektive

Größte Vermehrung seit mindestens 36 Jahren

Die Erwärmung des Meeres hat seit Jahrzehnten immer wiederkehrende große Korallenbleichen zur Folge. Die Befürchtung, das Great Barrier Reef könne nach und nach verschwinden, erhärtete sich immer mehr. Doch in diesem Jahr meldet Australien eine überraschende Wende: Stark wachsende Steinkorallen in den mittleren und nördlichen Abschnitten sorgen dafür, dass sich die Riffe erstaunlich kräftig erholen. Das Neuwachstum liegt weit über den Erwartungen, berichtete das Australische Instituts für Meereswissenschaften. Seit Beginn des wissenschaftlichen Überwachungsprogramms verzeichneten die Forscher nicht einmal annähernd eine so große Vermehrung, und das sind immerhin 36 Jahre.

Wahrscheinlich keine dauerhafte Trendwende

Vor allem eine Art fällt aus dem Rahmen: die Steinkorallenart Acropora. Trifft sie auf passende Bedingungen, legt sie sich mächtig ins Zeug. Leider ging zeitgleich der Bewuchs im Süden zurück, obwohl insgesamt noch immer ein deutliches Plus übrigbleibt. Als Trendwende sehen die Forscher das trotzdem nicht, denn schnell könnte die Sache wieder kippen. Korallen sind äußerst anfällig für Störungen, und die treten immer häufiger auf. Meereswissenschaftler Terry Hughes merkt an, dass Acropora »sehr anfällig für die Erwärmung des Ozeans« sei. Außerdem seien mit dem Wachstum dieser Steinkorallen nicht bereits die alten, langsam wachsenden Korallenarten ersetzt, die als wichtige Basis der Riffe gelten. Wie immer gilt es, die Vorgänge weiter zu beobachten.


Quelle: science.orf.at

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